Drei Könige aus dem Bistum Fulda

Drei Könige aus dem Bistum Fulda
bringen Gaben zum Altar im Petersdom
Papst Franziskus lobt an Neujahr den Einsatz der Sternsinger

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Durchatmen: Alle Sternsinger haben ihren Platz im Petersdom gefunden.
Foto: 2015 © Romano Siciliani / Kindermissionswerk

Aachen/Vatikanstadt
Lilli Zentgraf war tief beeindruckt. „Am Anfang war ich ziemlich aufgeregt. Da hat mein Herz richtig geschlagen“, berichtete die 14-Jährige am Neujahrstag in Rom. „Es war richtig schön, weil das macht man ja auch nicht alle Tage, im Petersdom das Jesuskind zu küssen. Und da das Sternsinger vorher noch nicht gemacht haben, war das ja auch eine richtige Ehre für uns.“

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Sternsinger aus Eiterfeld beim Neujahrsgottesdienst mit Papst Franziskus
Foto: 2015 © Romano Siciliani / Kindermissionswerk

Die drei Sternsinger Lilli, Hanna Hau (11) und Paul Hodes (14)
aus dem osthessischen Eiterfeld hatten am ersten Tag des neuen Jahres aber auch wahrlich eine bewegende Aufgabe. In ihren Sternsingergewändern trugen sie die eucharistischen Gaben von Brot und Wein zum Altar im Petersdom. „Vielen Dank, Gott segne euch“, freute sich Papst Franziskus laut Lilli über den Dienst der stolzen Könige. Lilli, Hanna und Paul gehörten zu den 15 Sternsingern der Pfarrgemeinde St. Georg in Eiterfeld, die den Jahreswechsel in Rom verbracht hatten und am Donnerstag, 1. Januar, den Neujahrsgottesdienst mit dem Heiligen Vater feiern durften. Und dabei wurde den drei Königen aus dem Bistum Fulda eine große Ehre zuteil: Gleich zu Beginn des Gottesdienstes durften sie zusammen mit dem Heiligen Vater das Jesuskind in der Krippe begrüßen und als Ausdruck der Verehrung küssen. Eine Premiere für die Sternsinger, die bereits zum elften Mal seit 2001 an Neujahr die Gaben für die Eucharistie zum Altar im Petersdom brachten.

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Angekommen: Die Gäste aus dem Bistum Fulda werden vom Präsidenten des Kindermissionswerks "Die Sternsinger", Prälat Dr. Klaus Krämer (li.), in den Petersdom geführt.
Foto: 2015 © Romano Siciliani / Kindermissionswerk

Es war sehr schön, dem Papst so nah zu sein
Ganz besonders das mit dem Jesuskind und dass wir den Einzug mitmachen durften, erzählte Hanna noch auf dem Petersplatz. Und Paul schloss sich an: „Es war ganz spannend. Keiner war so nah dran wie wir. Man konnte es gar nicht richtig realisieren, alles war ganz aufregend. Wir haben erst kurz vorher erfahren, dass wir mit dem Papst einziehen dürfen, das ist ja auch eine ganz besondere Ehre.“

Papst Franziskus dankt Sternsingern für deren Einsatz
„Nicht mehr Knechte, sondern Brüder und Schwestern“, so das Leitwort des Papstes zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2015, mit dem der Heilige Vater ganz bewusst zum Jahresbeginn ein erneutes Zeichen des Friedens setzen will. Immer im Mittelpunkt in den Botschaften von Papst Franziskus: Die misshandelten, schutzlosen und Not leidenden Kinder in aller Welt. Ein Anliegen, das ihn ganz sicher mit den Sternsingern verbindet. Nach dem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz grüßte der Heilige Vater die engagierten Mädchen und Jungen: „Ein herzlicher Gruß geht an die Sternsinger. Ich danke euch für den Dienst des von Haus zu Haus Gehens, die Geburt des Herrn zu verkünden und Spenden zu sammeln für Kinder in Not!“ Den Dank des Papstes werden die Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis Fulda symbolisch mit zu allen Sternsingern in Deutschland nehmen, die in diesen Tagen auf ihrem Weg zu den Menschen sind.

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Tief beeindruckt: "Es war ganz spannend. Keiner war so nah dran wie wir", erzählt Sternsinger Paul Hodes (14) nach dem Neujahrsgottesdienst im Petersdom.
Foto: 2015 ©  Romano Siciliani / Kindermissionswerk

Freude über Würdigung der Sternsingeraktion
 „Ich freue mich sehr, dass Papst Franziskus die Tradition fortführt und die Sternsinger in diesem Maße würdigt“, machte Prälat Dr. Klaus Krämer deutlich. Der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, der die Gruppe in Rom und zum Gottesdienst begleitet hatte, betonte: „Besonders freut mich, dass die Sternsinger in diesem Jahr neben der Gabenbereitung auch die Verehrung des Jesuskindes mitgestalten durften. Es war ein sehr schönes Bild, dass die Nachfolger der Heiligen Drei Könige den Heiligen Vater auf dem Weg zum neugeborenen Sohn Gottes begleiten durften! Das Lob des Papstes ist eine große Motivation und Ermutigung für alle Sternsinger. Das freut mich.“

Im Anschluss an den Segen auf dem Petersplatz waren die Sternsinger aus Eiterfeld bei der deutschen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, zu Gast. Auch dies war eine Premiere. „Wer hat schon Könige an Neujahr im Garten?“, freute sich die Botschafterin bei dem kleinen Empfang zum Start ins neue Jahr. „Als ich gestern gehört habe, dass Sternsinger in Rom sind, habe ich mir sehr gewünscht, dass die Sternsinger in dieser Residenz den Segen Gottes für das neue Jahr an die Türen schreiben.“

Mehr als 902 Millionen Euro, fast 67.000 Projekte Bundesweite Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Mehr als 902 Millionen Euro wurden seither gesammelt, fast 67.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Pastoral, Bildung, Gesundheit, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe.

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