Musikalische Schätze der Landesbibliothek

Musikalische Schätze der Landesbibliothek
Konzert der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
in der Landesbibliothek Coburg am 18. Januar 2014, 19:30 Uhr
im Andromeda-Saal von Schloss Ehrenburg

Coburg
Nachdem das Jahr 2013 allseits im Zeichen der beiden Großmeister Wagner und Verdi stand, stellen im Jahr 2014 Studierende der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar mit Eduard Lassen (*1830 in Kopenhagen; †1904 in Weimar) einen bedeutenden Komponisten in den Fokus, dessen Werk heutzutage im öffentlichen Konzertwesen kaum mehr bekannt ist.

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Eduard Lassen
Foto: 2014 © Landesbibliothek Coburg


Zu Lebzeiten wurden Eduard Lassen zahlreiche Ehrungen zuteil. So erhielt er beispielsweise den „Prix de Rome“ sowie die Ehrendoktorwürde der Universität Jena. Neben seinen Erfolgen als Kapellmeister in der Nachfolge von Franz Liszt sowie auch als hochvirtuoser Konzertpianist erfuhr Lassen insbesondere als Komponist zahlreicher vielrezipierter Kunstlieder, zukunftsweisender Schauspielmusiken sowie einzelner Orchesterwerke nationale und internationale Anerkennung. Kritiker der damaligen Zeit stellten seine Kompositionen auf eine Stufe mit Werken heute weit bekannterer Komponisten. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass Lassens sowohl musikpraktisch als auch musikwissenschaftlich keine größere Beachtung mehr geschenkt wurde, nachdem die Rezeption seiner Werke in den 1930er Jahren – nicht zuletzt aufgrund seiner jüdischen Herkunft – abbrach und der Komponist in Vergessenheit geriet. Dieses Schicksal teilt Eduard Lassen mit seinem Zeitgenossen, dem in Coburg geborenen Komponisten Felix Draeseke (1835-1913). Dessen Nachleben wurde nicht zuletzt durch die Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten beeinträchtigt.

Am Institut für Musikwissenschaft der Musikhochschule Weimar folgten die Studierenden Hannah Lütkenhöner und Veronica Wagner mit zwei wissenschaftlichen Arbeiten unlängst dem Bestreben, diesen zu Unrecht vergessenen Komponisten wieder ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Zum 110. Todestag des Komponisten organisieren sie mit Musikstudierenden der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in Kooperation mit der Landesbibliothek Coburg, in deren Notensammlungen die Werke Lassens in großer Zahl erhalten sind, zwei Wiederentdeckungskonzerte, in denen erstmals wieder ein kompletter Abend ausgewählten Werken Eduard Lassens gewidmet ist.

Bei dieser Gelegenheit werden die wichtigsten Betätigungsfelder des Komponisten nicht nur musikalisch vorgestellt, sondern auch in Konzertmoderationen erläutert. Auf dem Programm steht ein buntes Potpourri aus dem vielfältigen Œuvre des Komponisten; so unter anderem der Liederzyklus „Getrennte Liebe“ op. 80 für Mezzosopran und Bariton, zwei Fantasiestücke für Bassposaune und Klavier sowie einzelne Volkslieder aus Eduard Lassens zukunftsweisenden Schauspielmusik zu Goethes Faust.

Veranstaltungsorte der Konzerte sind zwei für die Rezeption der Werke ehemals bedeutende, historisch authentische Schauplätze:

In Weimar (17.01.2014, 19.30 Uhr im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums), dem jahrzehntelangen Wirkungsort Eduard Lassens,

sowie in der Landesbibliothek Coburg im Coburger Schloss Ehrenburg (18.01.2014, 19:30 Uhr im Andromeda-Saal), wo zahlreiche Werke des Komponisten bis ins 20. Jahrhundert im Rahmen von Konzerten und Theateraufführungen des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha zur Aufführung gelangten.

Eintritt frei, Spenden willkommen.

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