Jules Verne

Jules Verne (1828 – 1905)
Der große Klassiker und Visionär


Jules Verne fotografiert vom Fotografen Felix Nadar

Vor 110 Jahren starb der Schriftsteller Jules Verne, ein Entfesslungskünstler der Phantasie
Er ist bis heute der meistübersetzte französische Schriftsteller. Bereits als Kind und auch heute noch lese ich die großartigen Romane und schaue mir die Filme von Jules Verne im Fernsehen oder Kino an. Dieser Mann mit seinen Visionen und Phantasien hat mich zeit meines Lebens fasziniert und begeistert. In seinen Büchern begegnet uns eine Welt der Erfindungen, die es um 1870 noch nicht gab, die heute aber selbstverständlich sind. So erfand er auf dem Papier die Weltraumrakete, das Unterseeboot, skurrile Flugmaschinen, Dampffahrzeuge, Fernsehapparate und vieles mehr.

Im Jahre 1865, über 100 Jahre vor dem Apollo-Programm der USA, schickte Jules Verne drei kühne Astronauten in einer „Columbiane“ genannten Rakete von Florida zum Mond. Heute noch verblüfft uns die Realität der detaillierten Beschreibungen und es stellt sich die Frage, ob sich die moderne Raumfahrt vielleicht sogar von Jules Vernes Visionen und Phantasien hat beeinflussen lassen. Cape Canaveral zum Beispiel befindet sich in Florida. Eine der Space Shuttles hieß Columbia. Jules Verne zu Ehren trägt ein Krater auf dem Mond seinen Namen.

Romane wie „In 80 Tagen um die Welt“, „20.000 Meilen unter dem Meer“, „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, „Die Reise zum Mond“ „Die geheimnisvolle Insel“ und „Der Kurier des Zaren“ machten ihn weltberühmt. Abenteuergeschichten, Reiseromane, die zur ihrer Entstehungszeit höchst fremdartig schillerten und heute als Frühformen der Sciencefiction erkennbar sind. Phantasie mit wissenschaftlichem Fundament, die auf höchst anregende Weise Phantastik und Bestandsaufnahme, Wissenschaft und Spekulation verbindet.

Jules Verne wird am 8. Februar 1828 als Sohn eines Rechtsanwaltes in Nantes geboren
Er wurde gemäß dem Wunsch seines Vaters ein ausgebildeter Jurist, arbeitete in diesem Beruf aber nie und folgt stattdessen seinen schöngeistigen Neigungen. Sehr bald gerät der junge Mann zum Leidwesen seines Vaters in Kontakt mit literarischen Zirkeln, lernt unter anderem Alexandre Dumas (Die Drei Musketiere, Der Graf von Monte Christo u. a.) kennen. Zugunsten der Schriftstellerei, er hat mit dem Schreiben von Dramen begonnen, vernachlässigt Jules Verne das Jurastudium mehr und mehr. Sein erstes Stück wird im Jahr 1850 im Pariser Theatre Historique uraufgeführt. Danach arbeitet er von 1852 bis 1856 als Sekretär am Theatre Lyrique. Als Börsenmakler wird er ab 1856 tätig, doch das Verfassen von Dramen betreibt er als Hobby weiter.

Im Jahr 1857 heiratet Jules Verne die Witwe Honorine Morel. Sie bringt zwei Töchter mit in die Ehe. 1861 wird ihr gemeinsamer Sohn Michel geboren. Eher durch Zufall schrieb er 1863 eine Erzählung über eine Ballonfahrt mit dem Titel „Fünf Wochen im Ballon“. Sie wurde ein Bestseller und macht Jules Verne zu einem bekannten Mann. Mit diesem Erfolg begann die Schriftstellerkarriere des Jules Verne. Jahrzehntelang schrieb er nun einen Bestseller nach dem anderen. 66 Romane entstanden in über 40 Jahren schriftstellerischer Tätigkeit, dazu diverse Kurzgeschichten und geografische Werke – geprägt von der für ihn typischen Kombination aus Technik, Naturwissenschaft, Geografie und Abenteuer.

Jules Verne wird zur Berühmtheit
Auszeichnungen werden ihm zuteil, Feste zu seinen Ehren organisiert und sogar eine Papstaudienz reflektiert seinen Ruhm, der jedoch nicht von Anfeindungen und Prozessen unbehelligt bleibt. 1886 wird er zum Opfer eines Attentatsversuches, als ihn ein Schuss aus der Pistole eines Neffen ins linke Bein trifft und ein steifes Bein zur Folge hat. An den Folgen seines Diabetes verstirbt Jules Verne am 24. März 1905. Verne ist tot, aber er bleibt ein Visionär, der Geschichte(n) schrieb. Er hinterlässt als Urvater der Sciencefiction unverwischbare Spuren.

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