Eröffnung der Sonderausstellung

Eröffnung der Sonderausstellung „Schottland“
und „Tag der Schotten“ im Naturkunde-Museum Coburg

Von Ulrich Göpfert

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Der Schottland Club Obermain gestaltete u.a. den „Tag der Schotten“ mit
2007 © Ulrich Göpfert


Coburg
Einen Besucheransturm erlebte das Naturkunde-Museum am vergangenen Sonntag. Grund dafür war die Eröffnung der Sonderausstellung „Schottland“, die bis zum 17. Juni 2007 dort zu sehen ist und der „Tag der Schotten“, der mit vielen Attraktionen aufwartete.

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Ein Blick in die Ausstellung
2007 © Ulrich Göpfert

Bereits am frühen Sonntagmorgen begann er, „der Tag der Schotten“, und es wurde den Besuchern ein Programm der Superlative geboten: Dudelsackspieler, Trachtenmodenschau: „Schottland im Wandel der Jahrhunderte“, Schwertkämpfer, Baustammwerfen ein Whisky-Seminar und ein umfangreiches Kinderprogramm, für jeden war etwas dabei. Die Gäste „geizten“ nicht und brachten sich bei den einzelnen Vorführungen mit großem Engagement ein. Landschaftstypisch angepasst gab es am Mittag „Gälischen Eintopf“ und gebundene „fränkische Gemüsesuppe“.

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Eindrucksvolles Schottland
2007 © Ulrich Göpfert

Eröffnung
Eröffnet wurde die Sonderausstellung „Schottland“ – Land der Saurier, Kilts und Lochs mit der Begrüßung durch Norbert Tessmer, 1. Vorsitzender der Coburger Landesstiftung und 3. Bürgermeister der Stadt Coburg. In seiner Begrüßungsrede erinnerte er u.a. an die Ballade von Albany, gesungen von Roger Whittaker. Albany war damals die Bezeichnung für den Bereich Schottlands nördlich des Flusses Forth, der in etwa dem früheren Königreich der Pikten entsprach. In dieser Ballade wird besungen, wie aus der Bruderliebe und Freundschaft von Charles und Gordon Mackenzie eines Tages bittere Feindschaft wurde, als sie sahen, dass sie das gleiche Mädchen liebten. In einem „fairen Kampf“ zwischen den beiden wurde Charles erstochen und Gordon musste wie ein Mörder fliehen. Auch wenn man dieses Lied als eine Schnulze bezeichnet, so gibt es doch Einblick in die Lebenswelt, Einblick in Mythos, Gefühlswelt, Einstellung und Schicksal des schottischen Volkes.

Wie er weiter ausführte hat der letzte Herzog von Coburg, den Titel Duke of Albany getragen hatte. Carl Eduard war der Sohn des jüngsten Sohnes von Queen Victoria – Leopold. Edinburgh war die Soldatenheimat von Carl-Eduard. Dort war der Standort der schottischen Hochländer, der Duke of Albany Hochland Soldaten. Die Soldaten mit der scharlachroten Jacke, dem weißlackierten Leibgurt, dem Schottenrock, den kniefreien Wollstrümpfen mit dem karierten Muster und der alles überragenden dunklen Bärenfell-Mütze…

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Knut Kreuch, Oberbürgermeister (2.v.r.) der Stadt Gotha war mit seiner Familie gekommen. Rechts: Ronald Bellstedt vom Museum der Natur Gotha
2007 © Ulrich Göpfert

Diese Sonderausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem Museum der Natur Gotha ausgerichtet. Grußworte der Stadt Gotha überbrachte der Oberbürgermeister Knut Kreuch. Anschließend referierte Ronald Bellstedt, der im Museum der Natur Gotha als zoologischer Präparator und wissenschaftlicher Mitarbeiter Entomologie tätig ist. Thema seines Vortrages war: „Auf den Spuren von Queen Victoria“, die ja bekanntlich mit Prinzgemahl Albert, der aus dem Herzogshaus Coburg stammte, verheiratet war.

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Prinz Albert im Highland Dress, 1861
2007 © Ulrich Göpfert

Ronald Bellstedt ist ein großer Kenner der grandiosen Landschaften im Nordwesten Europas, die er seit 1996 bereits auf zehn Reisen durchstreifte. Auch Ralf Metzdorf der im Naturkunde Museum Coburg als Geologischer Präparator beschäftigt ist, fährt seit 1990 regelmäßig nach Nordwest Schottland. Der Schwerpunkt seiner Reisen war die Fossiliensuche im Jura der Insel Skye. Aber auch die Inseln Mull, Staffa, May sowie Lewis wurden von ihm unter geologischen und landschaftskundlichen Gesichtspunkten besucht. Er steuerte zu dieser Sonderausstellung einige Stücke aus seiner Sammlung bei.

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Junge Familien waren erfreulicherweise in der
Sonderausstellung sehr zahlreich vertreten

2007 © Ulrich Göpfert

Einblicke
Die Sonderausstellung bietet den Besuchern Einblicke in ein unbekanntes Schottland: Von der Zeit der Entstehung des Lebens, der Epoche der Dinosaurier und der Nutzung von Steinkreisen in der Steinzeit, können Sie ebenso erfahren, wie von den Gepflogenheiten der Einwohner, Flora und Fauna. Ausdrucksvolle Architektur, wilde Landschaften, sehenswerte Details und schottische Originale können die Ausstellungsbesucher in vielen Fotografien entdecken.

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Rätselhafte Steinkreise ragen in den Himmel
2007 © Ulrich Göpfert

Aus der Geschichte Schottlands
Nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren siedelten sich die ersten Menschen an Schottlands Küsten an. Immer noch rätselhaft ragen Steinkreise in den Himmel. Dem Skoten-König Kenneth MacAlpin gelang es nach erfolgreichen Schlachten gegen die Wikinger ein schottisches Königreich im Jahr 843 zu gründen. Die Geschichte Schottlands ist seither geprägt von erbitterten Kämpfen um Eigenständigkeit, insbesondere Unabhängigkeit von England.

Seit 1999 hat Schottland wieder ein eigenes Parlament. Obwohl politisch fest zu Großbritannien gehörend, hat sich Schottland bis heute markante Züge einer selbstständigen Nation bewahren können.

Weitere Impressionen von diesem Tag
im Naturkunde-Museum Coburg

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Piper Gerhard Jupe war ebenfalls vertreten

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Schottische Spezialitäten – beim anschließenden Whisky-Seminar stand Peter Rückert Rede und Antwort zu diesem Thema

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Schottland – Romantik pur

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Dreizehenmöwe

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Schottische Klänge konnte man den ganzen Tag über hören

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v.l: Stadtrat Hans-Herbert Hartan und Peter Rückert im Gespräch

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„Schottland“ fand an diesem Tage auch unterhalb der Veste Coburg statt

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v.l: Bürgermeister der Stadt Coburg, Hans-Heinrich Ulmann und Staatsekretär Jürgen W. Heike waren ebenfalls zur Eröffnung gekommen

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„Baumstammwerfen“ vor dem Naturkunde-Museum Coburg

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Ein „alter Schotte“

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Beim Schwertkampf – sie haben beide überlebt

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Die Kinder hatten großen Spaß beim Stockbrotbacken

Alle Fotos: 2007 © Ulrich Göpfert

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