Andalusische Impressionen
Das westliche Andalusien ist eine faszinierende Region Spaniens
Als "Costa de la Luz" wird die südliche spanische Atlantik-Küste am Golf von Cadiz zwischen der spanisch-portugiesischen Grenze nahe der Stadt Huelva und der südlichsten Spitze Spaniens (und damit des europäischen Festlandes) bei Tarifa bezeichnet. Bei Tarifa, wo Spanien nur etwa 14 km von Marokko (Afrika) entfernt ist, geht sie in die Straße von Gibraltar und die Costa del Sol über.
Der lange wunderschöne Küstenstreifen des westlichen Andalusiens trägt den Namen "Costa de la Luz" zu Recht - ist doch das bestimmende Element das besondere Licht, durch das die Landschaft ihren einzigartigen Reiz erhält. Der vielfältige ökologische Reichtum, das außergewöhnliche historische Erbe und die Städte, in den Alt und Neu nebeneinander besteht, macht diesen Teil Spaniens zu einer faszinierenden Region. Hier kann man herrliche Strände und pittoreske Fischerdörfer kennen lernen.
Wenn Sie in diese Region kommen, lohnt es sich einen Halt in Medina Sidonia einzulegen. Malerisch schmiegt sich Medina Sidonia den Hügel hoch über dem Atlantik und der Bucht von Cadiz. Phönizische Gründung, maurischer Flair und römische Reste: in Medina ist die Geschichte überall spürbar und hat sich sowohl den arabischen als auch den mittelalterlichen Einfluss bewahrt.
Das heutige Medina belohnt Besucher mit engen Gassen, steilen Hängen und weißen Häusern. Genießen Sie einen Ausblick wie aus dem Bilderbuch vom Glockenturm der Kirche "Iglesia Mayor". Probieren Sie die typischen Süßigkeiten "dulces", für die der Ort bekannt ist. Insider schwören darauf, dass die besten "dulces" im Kloster gefertigt werden, aus reinen Naturprodukten und natürlich in Handarbeit.
Zwischen Medina und Jerez liegt im Hinterland das von einem ehemaligen bekannten Stierkämpfer (Fermin Bohorquez) erbaute Anwesen "Finca Fuente Rey". Dort wird noch Stierzucht im traditionellen Sinne betrieben.
Auf einer Rundfahrt mit ehemaligen Armee-Lkw`s haben Sie die einmalige Gelegenheit einen umfassenden Einblick in die Kultur der Stieraufzucht und Stierhaltung zu bekommen und einen ausgewachsenen Stier hautnah gegenüberzustehen.
Besichtigen Sie unbedingt auch die Stallungen der rassigen andalusischen Pferde und die Stierarena.
Tabas und Flamenco
Im wunderschön gelegenen Viertel "Santiago" der Stadt Jerez befindet sich die "Taberna Flamenca". Hier kann man zu einem landestypischen Mittagessen (Tabas) eine traditionelle Flamencoaufführung genießen.
Entdecken kann man u.a. die nähere Umgebung zu Land und auf dem Wasser. Mit der Bimmelbahn erkunden Sie Novo Sancti Petri, die Pinienwälder von La Barrosa und das alte Fischerdorf Sancti Petri.
Vom Hafen kann man mit dem Boot an der alten Herkulesfestung entlang bis zum Naturpark "Bahia de Cadiz" fahren. Hier genießt man den Blick auf die herrliche Küstenlandschaft und spürt die frische Brise des Atlantiks.
Die Hauptstadt Andalusiens gilt sicher zu Recht als eine der sehenswertesten Städte Spaniens und als ein "Muss" für jeden Besucher der Costa de la Luz. Zahlreiche Baudenkmäler erinnern an ihre ereignisreiche Vergangenheit, aber auch die ansehnlichen Straßen und zahlreichen Geschäfte des modernen Teils laden zum Bummeln ein.
Der Alcazar war bereits in der Maurenzeit die Residenz des Sultans. Das Kernstück jedoch stammt aus der Zeit nach der christlichen Rückeroberung. Von Pedro dem Grausamen stammt das Herzstück des Baues. Später war der Alcazar vorübergehend Sitz der spanischen Könige; hier rief z. B. Königin Isabella das "Vertragshaus für Süd- und Mittelamerika" ins Leben, eine Organisation, die die spanischen Kolonialunternehmen leitete.
Der Alcazar ist mit seinen Kacheln, Stuckornamenten und geschnitzten Holzdecken ein Meisterwerk des Mudejar-Stils, in dem maurische und christliche Kunst verschmelzen.
Auf keinen Fall versäumen sollten Sie noch einen Spaziergang durch die zum Alcazar gehörenden Gärten, Orangenbäumen, Myrtensträucher, Rosen, Buchsbaumhecken, kleine Teiche -eine wunderschöne Oase im Herzen der viertgrößten Stadt Spaniens.
Nördlich des Alcazar befinden sich die verschachtelten, blumengeschmückten Häuser des Altstadtviertels Santa Cruz mit malerischen engen Gassen und winzigen Plätzen. Hier befand sich im Mittelalter das jüdische Getto.
Geradezu ein Symbol für die wechselvolle Geschichte der Stadt ist die Giralda. In seinem unteren Teil war der heutige Glockenturm einst das Minarett der Großen Moschee der Almohadenzeit (12. Jh.), darauf sitzt der fünfstöckige Glockenstuhl der Kathedrale und die Wetterfahne, ein Wahrzeichen Sevillas.
Die Kathedrale ist beeindruckend schön und mächtig. Sie wurde auf den Grundmauern der Moschee errichtet und ist einer der größten Kirchenbauten der Welt.
Die Besichtigung der Kathedrale beginnt man am besten vorne rechts. Dort findet man den Kirchenschatz: mit Goldfaden gestickte Messgewänder, liturgische Bücher, in Schweinsleder gebunden, Kelche, Hostiengefäße, Monstranzen mit Edelsteinen.
Herausgehoben ist das Grabmal des Kolumbus. (Den Anspruch, das Grab Kolumbus zu beherbergen, erhebt auch die Kathedrale von Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Kolumbus starb 1506 in Valladolid. Sein Leichnam wurde auf seinem Wunsch hin nach Santo Domingo überführt und später nach Havanna, Kuba, verlegt. Von dort wurden seine Gebeine nach Sevilla gebracht. In Santo Domingo jedoch glaubt man bei Restaurierungsarbeiten im Jahre 1877 die sterblichen Überreste gefunden zu haben).
In der Mittelachse der Kathedrale bildet die Capilla Real den Hauptaltar (16. Jh.), dahinter stehen der Coro mit gotischem Chorgestühl und die Capilla Mayor mit hohen, geschnitzten Altaraufsatz.
Sehr zu empfehlen sind die Kutschfahrten durch Sevilla.
Eine Spezialität Andalusiens ist eine kalte Gemüsesuppe, die gazpacho andaluz. Pürierte Tomaten, Gurken, Zwiebeln und Pfefferschoten bilden die Grundlage. Angemacht und abgeschmeckt wird die Suppe mit Olivenöl, Essig, Knoblauch, Pfeffer und Salz. Im Kühlschrank angekühlt, wird "Gazpacho Andaluz" mit gerösteten Brotwürfeln serviert.
Zu den Spezialitäten Andalusiens gehört auch der Schinken, jamon serrano. Das Fleisch stammt von Schweinen aus den Eichelwäldern des Sierra Morena und Sierra Nevada. Gesalzen und an der Bergluft getrocknet, erreicht er ein unvergleichliches Aroma. Berühmt sind die Schinken aus Trevales und Jabugo.
Noch ein Wort zum Sherry. Seine konstante Qualität wird durch ein häufiges Umfüllen und Mischen erreicht. Jedes Jahr werden kleinere Mengen jüngeren Weins den älteren Jahrgängen beigegeben, so dass keine Geschmacksverschiebung auftreten kann. Höhepunkt der Prozedur ist dann der Verschnitt, das Mischen mehrerer Sorten.
Weitere "Andalusische Eindrücke" im Bild festgehalten
Alles ist einmal zu Ende und es wäre noch so viel von dieser wunderschönen Region in Spanien zu berichten, doch es steht der Airbus - leider wie immer viel zu früh - zum Abflug in die Heimat bereit.