Ein Mundartgedicht von unserem unvergessenen
Coburger Heimatdichter Georg Eckerlein
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
Der Lieb`s Wilhelm, dar macht an Zaun
do draußen auf dar Hut;
Von Latten, Stanga und mit Pfehl
macht ar na stark und gut.
Ar hot die Pfehl scho neigaschlahn,
hält an Querriegel na –
wos von der Leng rausgucken tut,
des sagt jetzt wack dar Ma.
Ar hält dan Riegel wiedar na:
Do muss noch rab a weng,
drüm sagt ar wack zum zweiten Mol
a Stückla von dar Läng.
Ar hält dan Riegel wiedar na:
„Nu soll mich`s obar lack“!
Noch immer muss von dara Leng
a ganz gut`s Stückla wack!
Wenn`s obar jetzt net passen tut,
„do wird mer`s doch zu dumm.“
Ar drückt dan Riegel auf sei Knie,
sagt wack es dritta Trumm.
Ar passt dan Riegel wiedar na:
Do fellt ar ah scho rab.
„Kreuzdunnarkeil, fünf Finger brät
is jetzt es Aas zu knapp.
Ich könnt`na gleich vanannar hab,
so a varfluchtar Knorz !
„Jetzt ho ich dreimol rabgasagt –
und doch is er zu korz!“