In diesem Jahr wird der Muttertag am Sonntag, 09. Mai gefeiert
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
Wie alle anderen Feste und Ehrentage hat auch der Muttertag seinen Ursprung bereits im Altertum. In ganz Kleinasien wurde Kybele oder Rhea, die große Göttermutter, mit entsprechenden Zeremonien verehrt.
Im England des 13. Jahrhunderts wurde der Sonntag Laetare als „mothering sunday“ begangen, an dem man der Mutter Kirche für ihre Mutterschaft dankte und infolgedessen auch der leiblichen Mutter Dank abstattete. Die erste urkundliche Erwähnung dieses Tages soll erstmalig im Jahre 1644 erfolgt sein.
1872 trat die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Julia Ward Howe mit der Forderung, dass amerikanischen Müttern ein offizieller Feiertag gebühre, an die Öffentlichkeit. Ann Marie Reeves Jarvis führte diese Idee fort und startete am 9. Mai 1907, dem zweiten Todestag ihrer Mutter, eine Kampagne zur Einführung des Muttertages. Am 8. Mai 1914 wurde der zweite Mai-Sonntag durch den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson zum nationalen Ehrentag für die Mütter erklärt.
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte sich der Muttertag auf dem europäischen Festland durchsetzen, zunächst in der Schweiz (1917) und in Skandinavien (1918/19). Im Jahr 1923 dann auch in Deutschland, wo er pikanterweise durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber etabliert wurde. Mit Plakaten in Schaufenstern („Ehret die Mutter“), kleineren Werbekampagnen und Veranstaltungen bis hin zur Muttertagspoesie wurde dem ersten deutschen Muttertag am 13. Mai 1923 durch den Geschäftsführer des Verbandes, Rudolf Knauer, der Weg bereitet.
Im „Dritten Reich“ erklärten 1933 die Nationalsozialisten den Familientag zum Staatsfeiertag und missbrauchten ihn für ihre Mutterkultur-Ideologie, in dem sie u.a. kinderreiche Mütter durch das Mutterkreuz ehrten, das im Jahr 1938 eingeführt wurde. Sorgten sie doch für den Fortbestand der „germanischen Herrenrasse“ und die unbedingt benötigten Soldaten. Das Mutterkreuz trug die Aufschrift „Der Deutschen Mutter“ sowie „Das Kind adelt die Mutter“.
Mit der Gründung der Bundesrepublik 1949 wurde der Muttertag wieder ein rein privater Feiertag. In der ehemaligen DDR wurde der Muttertag nicht offiziell begangen. Er wurde durch den Internationalen Frauentag am 8. März ersetzt.
Heutzutage werden meist symbolträchtige Aufmerksamkeiten zum Muttertag verschenkt: Parfum, Pralinen, Blumen oder auch „Klosterfrau Melissengeist“ und „Doppelherz“ für ältere Damen. Etwas einfallsreicher ist es, die Mutter (bzw. Eltern) zu einem Essen einzuladen und den Tag mit ihnen zu verbringen.
Fast 90% der deutschen Mütter bekommen zum Muttertag ein Geschenk von ihrem Kind. Häufigstes Geschenk: natürlich Blumen! Nicht umsonst wird der Muttertag auch gerne als „Tag der Blumenhändler“ bezeichnet, denn rund sechs Millionen Blumensträuße verkaufen die Floristen an diesem Termin.
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Mutter
Gedicht eines unbekannten Autors
Mutter ist der schönste Name,
auf dem weiten Erdengrund.
Zärtlich wird er oft gerufen,
leise aus der Kinder Mund.
Leise wird er nur gesprochen,
wenn bang und traurig ist das Herz.
Hilfesuchend, oft gerufen,
wenn Dich drückt die Not, der Schmerz,
Wenn die Mutter ist dann selber,
von der Arbeit müd und alt,
der Muttername bleibe heilig,
dann denk zurück und gib ihr Halt.
Behütet, beschützt ein Leben lang,
drum sag ich heut am Muttertag,
für Deine Güte und Treue,
hab Dank, hab Dank.
Am Schluss dieses Beitrages möchte ich ihnen mit auf den Weg geben: „Liebe“ kann der Mutter an 365 Tagen im Jahr gezeigt werden und nicht nur am „Muttertag“