Hauser tauchte am 26. Mai 1828 in Nürnberg als etwa 16-jähriger, geistig anscheinend zurückgebliebener und wenig redender Jugendlicher auf. Durch seine späteren Aussagen, dass er, solange er denken könne, bei Wasser und Brot immer ganz allein in einem dunklen Raum gefangen gehalten worden sei, erregte der Fall internationales Aufsehen. Bei buchstäblichem Verständnis sind Hausers Angaben mit den Erkenntnissen der modernen Medizin nicht zu vereinbaren.
Ein zeitgenössisches, weltbekannt gewordenes Gerücht behauptete, Hauser sei der 1812 geborene Erbprinz von Baden, den man gegen einen sterbenden Säugling vertauscht und beiseite geschafft habe, um einer Nebenlinie des badischen Fürstenhauses die Thronfolge zu ermöglichen. Der angenommenen Kindesvertauschung stehen später publizierte amtliche Dokumente über den Tod des Prinzen sowie private Aufzeichnungen von Augenzeugen entgegen. Eine eindeutige Klärung mittels Genanalysen ist bislang nicht gelungen.
Denkmal für den mysteriösen Findling Caspar Hauser, der am 14. Dezember 1833 im Hofgarten in Ansbach ermordet wurde. Auf der kleinen oktogonalen Fiale steht die Inschrift: HIC OCCULTUS OCCULTO OCCISUS EST XIV DEC. MDCCCXXXIII (Hier wurde ein Unbekannter von einem Unbekannten getötet).
Am 17. Oktober 1829 wurde Hauser mit einer ungefährlichen Schnittwunde aufgefunden, und am 14. Dezember 1833 kam er mit einer schließlich tödlichen Stichwunde nach Hause. In beiden Fällen behauptete er, Opfer eines Attentäters geworden zu sein. Seine Anhänger vermuten ein politisch motiviertes Verbrechen; nach einer Gegenmeinung handelte es sich um Selbstverletzungen, die er sich vermutlich aus Enttäuschung über das nachlassende öffentliche Interesse an seiner Person beigebracht habe.
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