Schwalben und Mauersegler

Schwalben und Mauersegler
leiden unter anhaltend schlechten Witterungsverhältnissen

Flugjäger brauchen Ihre Hilfe

Hilpoltstein
Den Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) erreichen in den letzten Tagen zahlreiche Meldungen über flugunfähige Mauersegler und Schwalben. Speziell diesen Arten, die im freien Luftraum jagen, setzt die derzeitige kalte und nasse Wetterlage stark zu, denn es fliegen einfach zu wenige Insekten, die sie als Nahrung erbeuten könnten. Finden Sie also entkräftete, durchnässte und flugunfähige Mauersegler oder Schwalben, so benötigen diese Vögel Ihre Hilfe! Der LBV erklärt, worauf man bei der ersten Hilfe für diese betroffenen Vögel achten muss.

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Mauersegler
Foto: 2013  © LBV/AVL

Das nasskalte Wetter hindert die Insekten am Flug, worunter besonders Mauersegler, Schwalben und auch viele Fledermäuse leiden. Für Insektensammler wie Rotkehlchen oder die Meisen gibt es derzeit nahrungstechnisch keine Probleme.

Mauerseglerküken können zwar in eine Hungerstarre fallen und so mehrere Tage ohne Futter überbrücken, was jedoch nicht bei ganz jungen Tieren funktioniert. Es sei ein kritischer Moment erreicht, der über den Vermehrungserfolg des ganzen Jahres entscheiden kann. Sollte es nicht bald warm werden, wird es dieses Jahr bei den Insektenjägern kaum Nachwuchs geben.

Finden Sie einen Vogel, der sich nass und kalt anfühlt, trocknen Sie ihn mit Küchen- oder Toilettenpapier ab und setzen ihn in einen Karton mit Luftschlitzen. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollte der Karton nicht zu groß sein, um eventuelle Flugversuche zu verhindern und mit Küchenpapier ausgepolstert werden. Verschließen Sie den Karton und stellen ihn bei Zimmertemperatur an einen ruhigen Ort. Oftmals reicht es den Tieren bereits, wenn sie sich eine Nacht im Trockenen ausruhen können. Wenn Sie die Möglichkeit haben zu füttern, sollten Sie beachten, dass  Mauersegler und Schwalben reine Insektenfresser sind. Geeignete Futtertiere erhalten Sie in einigen Baumärkten oder im Zoofachhandel, bewährt haben sich kleine Heimchen oder Grillen. Die Tiere fressen aber nicht selbstständig aus der Futterschale, sodass eine Zwangsernährung der Mauersegler und Schwalben unumgänglich ist. Leider gestaltet sich diese nicht ganz einfach, und die Fütterung sollte etwa stündlich erfolgen. Hinweise zur Aufbereitung der Futtertiere und der  genauen Durchführung finden Sie auf der folgenden Seite: www.mauersegler.com

In München wurde ein Mauersegler mit nur noch 31 Gramm in die LBV-Auffangstation verbracht. Der Vogel war kurz vor dem Verhungern. Er wurde sofort mit artgerechtem Futter aufgepäppelt, und das LBV-Team hofft, dass er schon in den nächsten Tagen wieder ausgewildert werden kann. Eine Versorgung von geschwächten Altvögeln ist je nach Ernährungszustand zwischen ein und vier Tagen nötig, bei Jungvögeln kann es etwas länger dauern. Ob Ihr Pflegling noch weiterer Hilfe bedarf, zeigt sich beim Freilassen. Nehmen Sie das Tier auf die Hand, halten es mit der anderen kurz fest, damit es sich orientieren kann. Wenn der Pflegling von alleine von der nach über den Kopf gehaltenen Hand startet, ist er ausreichend gestärkt.

Aufgrund der Nahrungsknappheit wurden Schwärme von Schwalben sogar bei der Jagd knapp über Straßen beobachtet, da sie diese wegen der nassen Oberfläche wohl mit Gewässern verwechselten. Dies führte bereits zu einigen tödlichen Kollisionen. Entdecken Sie einen Schwalbenschwarm auf oder neben der Straße, so fahren Sie bitte äußerst vorsichtig.

Weitere Informationen
Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V.
Landesgeschäftsstelle Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Telefon: +49 (9174) 4775-0
Telefax: +49 (9174) 4775-75
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: www.lbv.de

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