2013 – das Jahr der Bekassine

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2013 – das Jahr der Bekassine
Was der LBV für den Vogel des Jahres getan hat  
Später Winter und Hochwasser setzten der bedrohte Himmelsziege zu

Hilpoltstein
Es ist Vogelzug-Zeit und auch die Bekassine, der Vogel des Jahres 2013, hat sich inzwischen auf den Weg ins afrikanische Winterquartier gemacht.


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Bekassine im Flug
Foto: 2013 © LBV/Christoph Moning


Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zieht daher Bilanz,
was er im Jahr der Himmelsziege für diese und andere Wiesenbrüter erreicht hat. Mit ihrem lautstarken Meckern sollte die Bekassine wachrütteln und zum Schutz und gegen den weiteren Verlust ihrer bedrohten sowie sensiblen Lebensräume Moor und Feuchtwiese aufrufen. Nach dem späten Winter und dem gravierenden Hochwasser ist dies wichtiger denn je. Dabei beginnen die Maßnahmen zum Erhalt beim einzelnen Hobbygärtner und reichen über die Arbeit der Naturschutzverbände bis hin zur Politik.

Als so genannter Meckervogel
sollte die Bekassine stellvertretend für alle wiesenbrütenden Vogelarten auf den zunehmenden Verlusts ihres Lebensraumes, vor allem der Moore und Feuchtgebiete, aufmerksam machen. Denn die Probleme, mit denen die Bekassine zu kämpfen hat, sind zahlreich und betreffen nicht nur sie, sondern auch viele andere Arten, die ihren Lebensraum teilen. Aber auch wir Menschen sind direkt betroffen, denn mit der Zerstörung von Feuchtgebieten geht uns nicht nur eine große Artenvielfalt verloren, wir schaden damit auch ganz besonders unserem Klima.

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Bekassine beim Ruhen
Foto: 2013 © LBV/Heinz Tuschl

So vielfältig die Probleme, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten
zum Schutz der Bekassine

Sie fangen im Kleinen mit der Verwendung torffreier Erde zum Schutz der Moore an und gehen über den Ankauf und die Renaturierung wertvoller Feuchtgebiet als Aufgabe der Naturschutzverbände bis hin zur wiesenbrütergerechten Grünlandbewirtschaftung, deren Förderung im Verantwortungsbereich der Agrarpolitik liegt.

Auch der LBV hat im Jahr der Bekassine gezeigt, wie Moorschutz
ganz konkret aussehen kann

So wurde im Rahmen der Kampagne „Gärtnern ohne Torf“, einer Gemeinschaftsaktion von LBV, BN und dem Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege Landsberg/Lech, umfangreiches Infomaterial erarbeitet und auf einer Fachtagung zum Thema Torffreies Gärtnern zahlreiche Alternativen zur Verwendung torfhaltiger Erden vorgestellt.

Darüber hinaus hat der LBV zahlreiche wertvolle Moor- und Feuchtwiesenflächen
durch Ankauf gesichert

Diese werden mit der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer wiesenbrütergerecht gepflegt, oder wo nötig, durch Gestaltungsmaßnahmen als Lebensräume optimiert. Auf politischer Ebene setzt sich der LBV mit verstärkter Lobbyarbeit für eine Optimierung der Agrarumweltprogramme ein.

Um festzustellen, wo der Handlungsbedarf speziell zum Schutz der Bekassine besonders hoch ist, wurde im Rahmen der Jahresvogel-Kartierung eine landesweite Erfassung der Bekassinen-Vorkommen durchgeführt. Die ersten Ergebnisse zeigen schon jetzt deutlich, dass der außergewöhnlich lange Winter und die starken Regenfälle Ende Mai auch auf die Bekassine gravierende Auswirkungen hatten. Viele bekannte Vorkommen waren gar nicht erst besetzt, das Hochwasser hat dann zu vielen Verlusten bei Gelegen und den noch nicht flugfähigen Jungvögeln geführt. Als Bewohner von Flussauen und Feuchtgebieten sind Bekassinen prinzipiell auf derartige Verluste eingestellt. Diese können allerdings in Jahren mit günstigen Witterungsbedingungen nur dann durch hohen Bruterfolg ausgeglichen werden, wenn auch ausreichend geeigneter Lebensraum zur Verfügung steht.

Das ist in Bayern vielerorts leider noch längst nicht der Fall. Ein guter Grund, sich auch nach dem Jahr der Bekassine weiter für den Erhalt von Mooren und Feuchtwiesen einzusetzen.

Weitere Informationen
Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V.
Landesgeschäftsstelle Eisvogelweg 1 91161 Hilpoltstein

Telefon: +49 (9174) 4775-0
Telefax: +49 (9174) 4775-75
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  
Internet: www.lbv.de