Bambergs Gärtnerstadt

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Bambergs Gärtnerstadt
Von den ehemals über 540 Betrieben sind heute noch ein gutes Dutzend übrig

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Marktstand auf dem Grünen Markt
Foto: 2014 © Bamberger Tourismus & Kongress Service

Haus an Haus soweit das Auge reicht. Große Holztore, die den Blick in den Garten versperren und kleine Fenster, die hingegen kaum einen Meter über der Straße liegen. Nur die hohen Satteldächer lassen die eingeschossigen Gebäude größer wirken. Zunächst bloß eine verwunderliche Architektur. Doch wenn sich eine Tordurchfahrt öffnet, lässt ein verstohlener Blick die Bedeutung von Bambergs Gärtnerviertel erahnen.

Der Kern des Stadtteils liegt im Osten, verteilt um die Mittelstraße. Das Viertel gehört zum Weltkulturerbe und zeichnet sich vor allem durch seine noch bestehenden Strukturen einer alten Gärtnersiedlung aus. Die eingefriedeten Flächen grenzen direkt an die Wohn- und Wirtschaftsgebäude.

Die genaue Entstehungszeit dieser Kultur ist umstritten. Vermutlich siedelten sich Bewohner im hohen bis späten Mittelalter an. In ihren Innenhöfen pflanzten die Gärtner Gemüsesorten an. Der Erwerbsgartenbau im Viertel profitierte von der günstigen Lage zur Königsstraße, dem früheren Fernhandelsweg. So wurde das Gemüse bis nach Holland, Budapest und Prag exportiert. Seinen Höhepunkt erreichte das Gärtnerviertel um 1890. V

Von den ehemals über 540 Betrieben sind heute noch ein gutes Dutzend übrig. Der Stand hat eine schwierige Situation zu bewältigen: niedrige Preise, ausländische Konkurrenz und der zunehmende Wohnungsbau im Viertel. Während im Tal für frisches Gemüse gesorgt wurde, pflanzten die Häcker im Berggebiet Wein. Jedoch führten Säkularisation und Krankheiten der Rebstöcke im 19. Jahrhundert zum Untergang der Tradition.

Im Rahmen der Planungen für die Landesgartenschau 2012 in Bamberg kam die Idee auf, dem Weinanbau auf dem Michelsberg neues Leben einzuhauchen. Und die Landesgartenschau brachte auch Bewegung in die Gärtnerstadt. So erfuhr das Gärtner- & Häckermuseum eine Neukonzeption und Erweiterungen und ein Rundweg durch die Gärtnerstadt wurde angelegt. Um das Gärtnerviertel besser kennen zu lernen, bietet sich ein Besuch im Gärtner- und Häckermuseum an. Es befindet sich in einem der über 200 erhaltenen Ackerbürgerhäuser und stellt das Leben in der Zeit um 1900 dar.

Nähere Informationen zu den einzelnen Angeboten hat der
Bamberger Tourismus & Kongress Service,
Geyerswörthstraße 3, 96047 Bamberg

Tel.: 0951/2976-200,
Fax: 0951/2976222,
www.bamberg.info
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