Orden und Ehrenzeichen ausgehändigt

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Orden und Ehrenzeichen ausgehändigt
Verdiente Bürger des Landkreises Coburg erhielten am Freitag, 03. Juni 2011 Orden und Ehrenzeichen durch Landrat Michael Busch überreicht

 Eine Fotoreportage von Ulrich Göpfert

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Landrat Michael Busch hatte in das Landratsamt Coburg eingeladen und übergab in einer Feierstunde am Freitag, 03. Juni 2011 an verdiente Bürger des Landkreises Orden und Ehrenzeichen.

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Die ausgezeichneten Bürger(in) zusammen mit Landrat Michael Busch und den Bürgermeistern aus den einzelnen Orten:
V.l.n.r.: Bürgermeister Kurt Bernreuther, Grub am Forst, Gerd Mücke, 3. Bürgermeister Stadt Rödental, Hubert Joppich, Landrat Michael Busch, Heike Heß, Bürgermeister Rainer Marr, Sonnefeld und Jens Eckardt

Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten
für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern
für Herrn Hubert Joppich, Rödental

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Hubert Joppich

Landrat Michael Busch führte in seiner Laudatio dazu aus:
Das mehr als 30 Jahre währende ehrenamtliche Engagement von Dir, lieber Hubert Joppich, darf ohne zu übertreiben mit dem Prädikat „herausragend“ bewertet werden. Du hast Deine vielfältigen Kenntnisse, Deine Zeit und Tatkraft in die Erfüllung der Dir übertragenen Ehrenämter beim Gartenbauverein Mönchröden, beim Leseverein Mönchröden, bei der Deutschen Postgewerkschaft, als ehrenamtlicher Richter bei den Strafkammern des Landgerichts Coburg, bei der SPD Mönchröden und Rödental und nicht zuletzt als Mitglied des Gemeinde- und Stadtrates Rödental investiert und damit der Allgemeinheit weit über das normale Maß hinaus gedient.

Mit besonderer Hingabe und Rührigkeit erfüllst Du die Aufgaben in den Organisationen der Arbeiterwohlfahrt, insbesondere in den letzten 20 Jahren als Vorsitzender des Kreisverbandes Coburg. Es galt die bestehenden Einrichtungen fortzuführen und neue, den Anforderungen der Zeit genügende Projekte anzugehen.

Bereits im ersten Jahr Deiner Tätigkeit bist Du der Stadt Coburg entgegen gekommen und hast im Werkraum des bestehenden Schülerhortes eine Notgruppe für 25 Kindergartenkinder eingerichtet. Diese Maßnahme wurde wegen starker Geburtenjahrgänge und eines großen Zustroms von Aussiedlerfamilien erforderlich. Die Nachfrage an Kindergartenplätzen konnte seinerzeit bei Weitem nicht gedeckt werden. Die Stadt Coburg als Träger der öffentlichen Jugendhilfe befand sich in einer echten Notlage, aus der Du schnell und flexibel im Denken und Handeln heraus geholfen hast. Uneigennützig hat die Arbeiterwohlfahrt für die folgenden 4 ½ Jahre eine erhebliche Einschränkung und Belastung des Gesamtbetriebes von Hort und Kindergarten in Kauf genommen.

Nachdem sich die Nachfrage an Kindergartenplätzen in Coburg auch in den folgenden Jahren nicht entspannte, war die Arbeiterwohlfahrt Coburg unter Deinem Vorsitz bereit, einen weiteren 2-gruppigen Kindergarten auf dem Nachbargrundstück von der Stadt Coburg errichten zu lassen und als Träger zu betreiben. Der Neubau mit 50 Kindergartenplätzen wurde zum 01.04.1995 eröffnet und damit der Notgruppenbetrieb im Werkraum des AWO-Schülerhortes beendet. Für die Arbeiterwohlfahrt als Träger bedeutete dies einen erheblichen Mehraufwand in jeglicher Hinsicht.

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Gerd Mücke, 3. Bürgermeister der Stadt Rödental überbrachte
die Glückwünsche an Hubert Joppich

Das AWO-Kinderhaus Abenteuerland in Coburg besteht heute aus drei Gruppen: Schülerhort, drei Gruppen Kindergarten und einer Gruppe Kinderkrippe. Das Kinderhaus hat familienfreundliche Öffnungszeiten und ist nur an wenigen Tagen geschlossen. Zwei Montessori-Gruppen ergänzen seit 1999 das pädagogische Angebot, die Einrichtungen tragen auch dem integrativen Gedanken Rechnung und betreuen behinderte und nicht behinderte Kinder im Rahmen der Einzelintegration.

1998 hast Du das Stadt- und das Kreisjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt mit ins Leben gerufen, das u. a. die seit 1947 bestehende Tradition der Kinder- und Jugendfreizeiten fortführt.

Im September 1999 öffnete die Mittagsbetreuung an der Jean-Paul-Schule mit einer Gruppe ihre Pforten; dieses Angebot ist kontinuierlich erweitert worden.

Mit der Schaffung eines Seniorentreffs im Juli 2002 in Rödental machte der AWO-Kreisverband ein neues Betätigungsfeld auf. Dieser offene Treff für Seniorinnen und Senioren war der erste dieser Art im Landkreis Coburg. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte er sich zu einem Erfolgsmodell.

Der AWO-Treff ist in das soziale Gefüge der Stadt Rödental fest etabliert. Durch die Ausweitung des Angebots profitieren mittlerweile Alle - vom Krabbelkind bis zum Hochbetagten - vom „Treff der Generationen“.

Nicht zuletzt aufgrund dieser positiven Erfahrungen hat der AWO-Kreisverband in Bad Rodach ein Anwesen übernommen. Die Kosten für den Erwerb, den Um- und Ausbau zu einem Seniorentreff und Servicezentrum wurden durch Eigenmittel der AWO, einen hohen Zuschuss der Glücksspirale und durch Spenden aufgebracht. Als erstes Mehrgenerationenhaus Bayerns wurde der AWO-Treff Bad Rodach im Sommer 2005 durch Bundesministerin Ursula von der Leyen feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Seit 2008 ist der AWO-Kreisverband Kooperationspartner in einem gemeinsamen Modellprojekt mit der Stadt Rödental und der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Coburg. Ziel des Projektes ist es Lebensbedingungen zu schaffen, damit Senioren und Hochbetagte, gemeinsam mit jüngeren Familien in der Nachbarschaft, selbstbestimmt in ihren Wohnungen in der Schlesierstraße in Rödental leben können.

Mit dem Erwerb und Umzug in eigene Geschäftsräume konnte der Kreisverband Coburg im Jahr 2009 einen weiteren Höhepunkt in seiner Erfolgsgeschichte mit Dir, lieber Hubert Joppich, an der Spitze verbuchen.

Alle diese Maßnahmen sind eindrucksvolles Zeugnis Deines besonnenen und verantwortungsvollen Handelns. Ohne Deinen sorgfältigen Einsatz finanzieller Mittel und Dein weitblickendes, zukunftsorientiertes Engagement wäre die Umsetzung der Projekte in den letzten 20 Jahren nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich gewesen. Fakt ist zudem, dass Du, lieber Hubert, zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen mit beigetragen hast.

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Landrat Michael Busch und Hubert Joppich

Es ist mir eine große Ehre und Freude, Dir in Würdigung Deines herausragenden Engagements das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten überreichen zu dürfen.

Herzliche Gratulation persönlich, namens der Kolleginnen und Kollegen des Kreistages Coburg und im Namen der gesamten Landkreisbevölkerung!

 Auszeichnung
von Frau Heike Heß aus Grub a. Forst
mit dem „Grünen Engel“

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Heike Heß

Zu dieser Auszeichnung von Frau Heike Heß führte Landrat Michael Busch in seiner Rede aus:
Anlässlich des „Europäischen Jahres der Freiwilligkeit 2011“ wurde zum ersten Mal die Auszeichnung „Grüner Engel“ durch den Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Markus Söder verliehen. Ausgezeichnet wurden Damen und Herren für ihre vorbildlichen Leistungen und ihr langjähriges, nachhaltiges und ehrenamtliches Engagement im Naturschutz.

Auch Sie, sehr geehrte Frau Heß, wurden am 14. März 2011 mit dem „Grünen Engel“ ausgezeichnet. Nicht allein, weil es mir seinerzeit nicht möglich war, an der Feierstunde persönlich teilzunehmen, sondern weil es mir ein ehrliches Anliegen ist, Ihr ehrenamtliches Engagement auch hier „vor Ort“ zu würdigen, freue ich mich, Sie heute in unseren Reihen begrüßen zu können.

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Heike Heß und Bürgermeister Kurt Bernreuther, Grub am Forst

Seit Mitte der 80er Jahre leiten Sie, sehr geehrte Frau Heß, die Kinder- und Jugendgruppe des Bund Naturschutz Kreisgruppe Coburg ehrenamtlich und mit hohem persönlichem Einsatz. Sie investieren viel Zeit, Phantasie und eigene Mittel, um interessante und für jede Altergruppe passende Veranstaltungen rund um das Thema Natur vorzubereiten und durchzuführen. Nicht nur die Kinder und Jugendlichen der BN-Mitglieder profitieren von ihrem Engagement, alle Kinder sind Monat für Monat herzlich zu den Wanderungen durch die Jahreszeiten, zu Spielen in der Natur und zu den gestalterischen Projektarbeiten eingeladen.

Ihre Veranstaltungen genießen einen ausgezeichneten Ruf in Fachkreisen und einen enormen Zuspruch. Welch hohe fachliche Qualität Ihre Arbeit aufweist, zeigt die Prämierung einer Ihrer Projektarbeiten für die Kinder- und Jugendgruppe zum Geotag 2008 des Coburger Naturkundemuseums.

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Heike Heß und Landrat Michael Busch

Mit Ihrer Arbeit fördern Sie, sehr geehrte Frau Heß, die außerschulische Umweltbildung und leisten einen wertvollen Beitrag für das Gemeinwohl. Sie führen die Kinder mit viel Einfühlungsvermögen zum Thema Natur- und Umweltschutz hin und fördern nachhaltig das Bewusstsein, welch überlebenswichtige Bedeutung eine intakte Umwelt hat und dass ohne eine gesunde Natur, der mit Respekt und Rücksicht zu begegnen ist, ein Leben für Mensch und Tier nicht möglich ist.

Persönlich, namens der Kolleginnen und Kollegen des Kreistages Coburg sowie der gesamten Landkreisbevölkerung gratuliere ich sehr herzlich zu dieser ganz besonderen Auszeichnung!

Auszeichnung von
Herrn Jens Eckardt aus Sonnefeld
mit der Rettungsmedaille, der höchsten staatlichen Auszeichnung für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr

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Jens Eckardt

Wie Landrat Michael Busch in seiner Laudatio ausführte:
Am 23. Mai 2011 hat Ministerpräsident Horst Seehofer viele Frauen, Männer und Kinder aus ganz Bayern für ihre Lebensrettungstaten mit staatlichen Auszeichnungen für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr ausgezeichnet.

Einer der „Helden des Alltags“ sind Sie, sehr geehrter Herr Eckardt. Sie bewahrten im Oktober 2008 Ihren Lehrherrn, Herrn Rupert Schlauderer, vor dem sicheren Tod durch Ersticken, nachdem er nach dem Einatmen von Güllegasen auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen das Bewusstsein verloren hat und zu Boden stürzte. Sie erkannten sofort die Gefahr, in der sich Herr Schlauderer befand, zogen ihn aus dem Stall heraus ins Freie und versuchten, ihn wieder zu Bewusstsein zu bringen.

Als Herr Schlauderer nach kurzer Zeit wieder zu sich kam, wollte er trotz rasender Kopfschmerzen seine Arbeit im Stall fortsetzen, hat dieses Vorhaben jedoch wegen heftiger Beschwerden und auf Ihr Anraten hin wieder aufgegeben.

Sehr geehrter Herr Eckardt, Sie haben ohne Rücksichtig auf Ihr eigenes Leben, Ihre eigene Gesundheit alles Erforderliche unternommen, um Ihren Lehrherrn aus dem Gefahrenbereich zu bergen und damit sein Leben zu retten. Durch Ihr sofortiges und mutiges Einschreiten, bei dem Sie sich selbst in unmittelbare Lebensgefahr begeben haben, hat Herr Schlauderer diesen Unfall ohne gesundheitliche Schädigungen überlebt.

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Jens Eckardt und Landrat Michael Busch

Ihnen gebühren unsere höchste Anerkennung und unser Respekt angesichts dieser selbstlosen und mutigen Tat, die durch die Verleihung der Rettungsmedaille eine sichtbare Würdigung erfahren hat.

Ein herzliches Dankeschön persönlich, namens der Kolleginnen und Kollegen des Kreistages und der gesamten Landkreisbevölkerung!

Alle Fotos: 2011 © Ulrich Göpfert