Szenenfoto: Der Zigeunerbaron
Foto: 2013 © Landestheater Coburg/Henning Rosenbusch
Als Johann Strauß seinen „Zigeunerbaron“ komponierte, war für ihn die Welt in Ordnung – fast in Ordnung. Seine „Fledermaus“ und die „Nacht in Venedig“ gehörten zu den erfolgreichsten Bühnenwerken ihrer Zeit. Dennoch hatte es Strauß noch nicht an die Hofoper geschafft. Wie aber sollten auch Borstenvieh und Schweinespeck zwischen „Tristan“ und „Traviata“ bestehen?
Fassen wir zusammen: Schweinebaron Zsupán fürchtet den Verlust der von ihm verwalteten Güter, als Emigrant Barinkay auftaucht. Der verliebt sich in die junge Zigeunerin Saffi und findet zum Überfluss auch noch einen alten Schatz.
Zwischen Ruinen einer glanzvollen Vergangenheit entspinnen sich Liebeleien und Erbstreitereien, die vorläufig enden, als alle männlichen Protagonisten in den Krieg ziehen müssen. Als der siegreich endet, werden in Wien Adelstitel en masse verliehen. Das Happy End ist nah …
Nach der „Fledermaus“ setzte sich Johann Strauß mit dem „Zigeunerbaron“
erneut zwischen alle Stühle.
Oper oder Operette?
Darüber streitet man bis heute und übersieht vielleicht, dass Strauß ein eigenes Genre begründete, das so beliebt ist, weil es sich selbst nicht ganz ernst nimmt – auch nicht in ernsten Zeiten. Der „Zigeunerbaron“ thematisierte, wie schwer es werden würde, die vielen Kulturen in der k. u. k.-Supermacht Österreich-Ungarn in Zukunft bei Laune zu halten. Seinen lustigen Zsupán taufte Strauß übrigens auf den Vornamen Kálman. Und ein Kálmán – Emmerich Kálmán – spiegelte beinahe drei Jahrzehnte später den Untergang derselben k. u. k.-Monarchie nicht minder unterhaltsam. Zsupán und Czipra bekamen mit der „Csárdásfürstin“ eine liebe Schwester.
Regisseurin Birgit Kronshage bei der Probenarbeit zum „Zigeunerbaron“
Foto: 2013 © Landestheater Coburg/Andrea Kremper
Für die Inszenierung von Strauß´ Operettenklassiker konnte Birgit Kronshage verpflichtet werden. Birgit Kronshage studierte Romanistik, Neuere Deutsche Literatur und Musikwissenschaft in Göttingen und Bonn. Sie begann ihre Laufbahn als Dramaturgin für Musiktheater und Konzert in Gießen, arbeitete danach als Regieassistentin in Kiel. Anschließend wechselte sie ans Stadttheater Bremerhaven. Von 2002 bis 2010 war Birgit Kronshage Spielleiterin am Theater Bielefeld und brachte hier unter anderem Zemlinskys „Der König Kandaules“, Puccinis „La Bohème“ und Monteverdis „Combatimento di Tancredi e Clorinda“ auf die Bühne. Als Leiterin der Studiobühne inszenierte sie „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ (V. Ullmann), Des Kaisers neue Kleider (B. Wilden) und Strawinskys Kammeroper Mavra. Außerdem entwickelte sie verschiedene eigene Produktionen wie z.B. „Orpheus oder Umdrehen zwecklos“ (nach Monteverdi), „In Sachen Gasparone“ (nach Millöcker) oder den szenischen Liederabend „Schlachten/Tanten/Grausamkeiten“ (Kreisler/Schumann/Wedekind).
Ihr Coburg-Debüt gab sie mit den beiden Opern-Einaktern „Eight Songs for a Mad King“ und „Infinito nero“, zu Beginn dieser Spielzeit setzte sie im Münchner Hofbräu Georg Kreislers Musical „Heute Abend: Lola Blau“ in Szene.
Szenenfoto: Der Zigeunerbaron
Foto: 2013 © Landestheater Coburg/Henning Rosenbusch
DER ZIGEUNERBARON
Operette von Johann Strauß
Musikalische Leitung
Anna-Sophie Brüning
Inszenierung
Birgit Kronshage
Bühnenbild und Kostüme
Christof Cremer
Choreinstudierung
Lorenzo Da Rio
Dramaturgie
Susanne von Tobien
Szenenfoto: Der Zigeunerbaron
Foto: 2013 © Landestheater Coburg/Henning Rosenbusch
Mit
Falko Hönisch (Graf Peter Homoney)
Sascha Mai (Conte Carnero)
Karsten Münster (Sandor Barinkay)
Michael Lion (Kolman Zsupan)
Julia Klein (Arsena)
Hayley Sugars (Mirabella)
David Zimmer (Ottokar)
Gabriela Künzler (Czipra)
Betsy Horne/ Sofia Kallio (Saffi)
Kostas Bafas (Pali)
Manfred Völk (Faktotum)
Chor des Landestheaters
Extrachor des Landestheaters
Statisterie
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg.
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Landestheater Coburg
Schlossplatz 6, 96450 Coburg
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