„Viel Lärm um nichts“

Drucken

Theater Meiningen
7. Sinfoniekonzert „Viel Lärm um nichts“ -
„ Shakespeare ohne Worte“

Mittwoch, 21. Mai 2014, 19:30 Uhr, Großes Haus

Arthur Honegger: Prélude pour „La tempête”
Frank Martin: Violinkonzert
Richard Strauss: Macbeth op. 23
Peter Tschaikowsky: Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“

00000001.jpg
Solistin: Esther Hoppe, Violine
Foto: 2014 © Ester Hoppe

Einen „Höllenspaß“ habe er mit dem „wirklich grausig tollen Stück“ gehabt, meldete Richard Strauss an seine Mutter, nachdem er 1890 seine erste Tondichtung „Macbeth“ im Weimar aufgeführt hatte. Gewidmet hat der junge Komponist das Werk seinem „hochverehrten teuren Freunde Alexander Ritter“, einem Violinisten der Meininger Hofkapelle, der Strauss maßgeblich beeinflusst und ihn unter anderem für die ästhetischen Möglichkeiten der Sinfonischen Dichtungen begeistert hatte. Bei der Wahl seines Stoffes hatte Strauss nach einer Vorlage gesucht, die nach besonders effektvollen Klängen verlangte – und bis heute verfehlt die „schwarze“ dramatische Komposition nicht ihr Ziel. Dass Richard Strauss an dieses Werk hohe Ansprüche stellte, verrät die Tatsache, dass er nach der Weimarer Uraufführung weiterhin an der Instrumentation feilte, bis ihn die nach heutigem Kenntnisstand dritte Fassung von 1891 zufriedenstellte.

Auch Peter Tschaikowsky unterzog seine Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“ drei Revisionen, bevor er sich mit seiner plastischen Kurzfassung der Shakespeare‘schen Liebestragödie zufrieden zeigte. Er war nur wenige Jahre älter als Strauss zu Zeiten von „Macbeth“, als Mili Balakirew die Idee einer „Romeo“-Komposition an ihn herantrug – unter dem Eindruck von Berlioz‘ „Roméo et Juliette“. Bei der Ausführung schlug Tschaikowsky freilich seinen eigenen Weg ein; und so folgt die Fantasie-Ouvertüre des Komponisten, der sich zugegebenermaßen „in der Sphäre der programmfreien Sinfonie viel ungebundener“ fühlte weniger programmatischen, sondern vielmehr rein musikalischen Gesetzen.

Eines der meistvertonten Werke William Shakespeares ist zweifellos „Der Sturm“, dessen Beginn mit brausendem Meer und tobendem Unwetter damals wie heute eine Steilvorlage für musikalische Fantasie darstellt – Arthur Honeggers Vorspiel zu Shakespeares „Sturm“ ist ein Beispiel dafür. Das Zauberstück mit dem ohnehin sehr musikalischen Luftgeist Ariel regte aber auch zahlreiche Opernadaptionen an. Zu den heute fast in Vergessenheit geratenen „Sturm“-Opern zählt auch jene des Schweizers Frank Martin aus dem Jahr 1955. Ausgangspunkt für dieses „Zauberlustspiel“ waren die einige Jahre zuvor komponierten „Gesänge des Ariel“, die auch in Frank Martins Konzert für Violine einflossen und so – im wahrsten Sinne des Wortes – Shakespeares „Geist“ in den Konzertsaal bringen. Als Solistin mit dem Violinkonzert ihres Landsmanns Martin ist die Schweizer Violinistin Esther Hoppe zu Gast, die zu Beginn ihrer Karriere durch Siege bei renommierten Wettbewerben auf sich aufmerksam machte, darunter der Deutsche Musikwettbewerb, der Migros-Wettbewerb Schweiz und der Internationale ARD-Wettbewerb. Neben ihrer internationalen Konzerttätigkeit war Esther Hoppe jahrelang 1. Konzertmeisterin des renommierten Münchener Kammerorchesters und lehrt aktuell am Salzburger Mozarteum. Sie spielt auf einer Violine von Gioffredo Cappa aus dem Jahre 1690.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Solistin: Esther Hoppe, Violine
Dirigent: GMD Philippe Bach
Meininger Hofkapelle
Termin: Mittwoch, 21. Mai, 19:30 Uhr, Großes Haus
Konzerteinführung um 18.30 Uhr, Foyer


-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Karten unter 03693/ 451-222,-137 oder www.das-meininger-theater.de


Tipp!
Auch im Rahmen des Sonderkonzerts „Sommernachtstraum“ am 14. Juni 2014 um 19.30 Uhr im Großen Haus widmet sich die Meininger Hofkapelle dem 450. Jubiläums William Shakespeares. Zu erleben sein werden Hector Berlioz`“Le roi Lear op.4“, P. I. Tschaikowskys „Hamlet, Fantasieouvertüre „ und F. M. Bartholdys „Ein Sommernachtstraum op.21 und op.61“.