Samba in Coburg - Nachlese

Samba in Coburg: Weltstars und Weltmeister!
Größte Samba-Bateria der Welt am Samba-Festival 2006

Coburg
Rund 180.000 Menschen aus Nah und Fern feierten ein ganzes Wochenende lang das 15. Internationale Samba-Festival in der heimlichen Hauptstadt des Samba. Obwohl der Wettergott am Anfang Regen schickte, herrschte bei den Sambafans beste Stimmung. Zum Jubiläum schrieb das Samba-Festival Geschichte und stellte den Rekord der „größten Samba-Bateria der Welt“ auf.

Insgesamt präsentierten sich mehr als 2.200 Sambistas aus mehr als 80 Gruppen. In diesem Jahr kamen die MusikerInnen und TänzerInnen aus Brasilien, Schweden, Frankreich, England, Schottland, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland.

Den Auftakt des Festivals machten die Sambaschule Schottland und A Bunda aus Schweden auf den Haupt-Bühnen Marktplatz und Schlossplatz. Bis in die Nacht boten hochkarätige Sambaschulen aus England, Frankreich, Holland und Brasilien alle Spielarten des Samba von Batucada über Popsongs mit Samba-Rhythmen oder traditionelle brasilianische Lieder. Ab 23.00 Uhr ging es in der „Samba-Halle“ am Anger weiter. Kaffeebraune Tänzerinnen wetteiferten beim Tanzwettbewerb um den Titel der „Pitu Rainha da Bateria 2006“. Hier behauptete sich Aparecida Morrison, Tänzerin der Sambaschule London, im Wettkampf gegen 10 weitere Brasilianerinnen, eine Tänzerin aus Lettland und eine Deutsche als Siegerin! Ein weiterer Höhepunkt: der Auftritt von Samba Tri, der offiziellen Samba-Gruppe der brasilianischen Fußball National-Mannschaft, in der auch Ronaldinho mitwirkt. Danach gab es in der Halle Samba „zum Abtanzen“ mit den brasilianischen Profis Bem Brasil und Gamberro bis in den Morgen.

Am Samstag stand „Samba Nonstop“ in der Innenstadt auf dem Programm. Über 70 Samba-Gruppen spielten verteilt auf neun Bühnen in der Stadt. Besondere musikalische Leckerbissen gab es auf Markt-, Schloss- und Albertsplatz mit Aquarela und Muleketu aus Frankreich, Gamberro aus Holland, Samba Tuque und Espirito da Danca. Mit den Legendarios do Brasil standen altehrwürdige Fußball-Weltstars auf der Bühne. Sechs brasilianische Weltmeister von 1962 und 1970 bilden dieses Ensemble. Allen voran Legende Jairzinho, Stahlwade Altair, Spaßvogel und Schiedsrichterschreck Brito, Roberto Miranda, Marinho und Marco Antonio. Die Legendarios do Brasil gaben brasilianische Hits, die ebenso legendär sind wie ihre Interpreten, zum Besten und begeisterten das Publikum in den außergewöhnlichen Autogrammstunden direkt vor dem Endspiel.

In der Morizkirche gab es ein inzwischen schon traditionelles Konzert der besonderen Art: die Quastenflosser schlugen in der Kirche mit Alphörnern, Pauken und Trompeten ganz andere Töne an – mehr als 1.000 begeisterte Zuschauer rasselten mit den Quastis im Samba-Takt. Das absolute Festival-Highlight aber war der Weltrekord für das Guinness-Buch der Rekorde. Mit 2.858 Sambistas erreichte Coburg den Titel und bisher einzigen Rekord der „größten Samba-Bateria der Welt“. Die Festival-Sambistas und Hunderte Zuschauer spielten das Coburger Jubiläums-Lied – ein Stück Samba-Reggae, das eigens für den Rekord und das Jubiläum des Festivals komponiert wurde. Der Rekord wurde notariell abgenommen und nun bei Guinness-Buch der Rekorde eingereicht.

Die Samba-Nacht in der Dreifachturnhalle zog Tausende Besucher in die Angerhalle: auf den Siegerplatz im Percussion-Wettbewerb “Pitu Ritmo da Bateria“ trommelte sich die Formation Ara Macao aus Köln, die sich diesen Titel schon im vergangenen Jahr holte. Die fantastische brasilianische Show von Nice Ferreira & special guests „Made in Brasil“ begeisterte über 2.500 Zuschauer. Sie feierten eine Riesen-Party bis in die Morgenstunden.

Der Sonntag begann etwas beschaulicher mit dem Samba-Gottesdienst auf dem Markt-Platz. Die Kollekte und ein Teil aus dem Erlös des Samba-Programm Heftes werden für Straßenkinder-Projekte in Brasilien gespendet. Rechtzeitig zu den beiden großen Umzügen aller Sambagruppen durch die Innenstadt blieb das Wetter stabil, so dass bei Sonnenschein Tausende Menschen die Coburger Innenstadt säumten. Nach den Auftritten weiterer internationaler Samba-Bands ging’s zum Endspiel in die Angerhalle. Das Samba-Festival war wie immer ein Fest der Harmonie. Weder Polizei noch Rotes Kreuz hatten nennenswerte Einsätze zu leisten.

Der Termin für das 16. Samba-Festival in Coburg steht schon fest:
Es läuft vom 13. bis 15. Juli 2007

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