Born in the RAF

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Born in the RAF
Monolog von John von Düffel
Ort: Schwurgerichtssaal im Landgericht Coburg
Letzte Vorstellung

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Foto: 2011 © Landestheater Coburg/Henning Rosenbusch

Nach dem Hofbräuhaus erobert das Landestheater Coburg in dieser Spielzeit eine weitere Außenspielstätte in der Stadt: im Landgericht Coburg stellt sich der Sohn eines vermeintlichen Terroristenehepaares dem Generalbundesanwalt und berichtet von seiner bereits im frühkindlichen Alter begonnenen Arbeit, seine Eltern vom Terrorismus abzuhalten.

Er tut dies mit den Mitteln eines Kindes: die Eltern in Sorge um ihn halten, so dass sie sich nicht dem bewaffneten Widerstand widmen können. Dabei wird die gesamte Geschichte ausschließlich aus seiner Perspektive erzählt: Es bleibt offen, ob die Eltern tatsächlich Terroristen sind, vielleicht sogar Andreas Baader und Gudrun Ensslin, oder doch nur ein ganz normales linksliberales deutsches Ehepaar.

Thema ist der Umgang mit einer Art kontaminierter Wahrnehmung: Alle beobachteten Gesten und Handlungen werden dem Terrorismusverdacht ausgesetzt – somit ist „Born in the RAF“ nicht einfach ein historisches Stück, sondern in diesem Aspekt vor dem Hintergrund aktueller Terrorismusdebatten eine höchst zeitgemäße Farce.

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Foto: 2011 © Landestheater Coburg/Henning Rosenbusch

Damit wird der Schauspiel-Schwerpunkt – die Auseinandersetzung mit dem Familienleben – auf humorvoll-aktuelle Weise fortgesetzt. Die Verstrickungen von privatem und öffentlichem Leben knotet John von Düffel meisterhaft auf und wieder zu. Der vielseitige Dramatiker hat darin große Erfahrung. Er schuf die erste Bühnenfassung der „Buddenbrooks“, brachte Bully Herbigs „Schuh des Manitu“ auf die Bühne und feierte mit der komischen Nibelungen-Saga-Bearbeitung „Das Leben des Siegfrieds“ bei den Wormser Festspielen einen großen Erfolg.


Mitwirkende

Inszenierung
Michael Götz

Ausstattung
Ditteke Waidelich

Dramaturgie
Georg Mellert


Sebastian Pass

 

Vorstellung:

17.06.2011 - 20:00 Uhr  (zum letzten Mal)