Weihnachtliche Bräuche und Traditionen aus Thüringen
Ursprungsland von Christbaumkugeln und Weihnachtsliedern
Die Christbaumkugel stammt aus Lauscha im Thüringer Wald
Foto: © Angela Liebich/TTG
Ohne die Handwerkskunst der Lauschaer gäbe es wohl keinen gläsernen Christbaumschmuck
Die kleine Gemeinde im Thüringer Wald hat sich ganz der Glaskunst verschrieben – von hier aus treten alljährlich Weihnachtskugeln ihren Weg in die ganze Welt an. Der Legende nach war es im Jahr 1847 die Idee eines armen Lauschaer Glasbläsers, farbige Kugeln aus Glas für den Christbaum herzustellen, denn teure Walnüsse und Äpfel konnte er sich nicht leisten. Noch heute wird der von Menschenhand geschaffene Glasschmuck nach traditioneller Art hergestellt – Besucher können den Glaskünstlern in Lauscha bei ihrer Arbeit direkt über die Schulter schauen.
Ein Muss zur Adventsschlemmerei
ist der Thüringer Stollen bzw. das „Erfurter Schittchen“. Bereits 1329 wurde der Thüringer Weihnachtsstollen erstmals urkundlich erwähnt – er zählt damit zu den ältesten in Deutschland. Welch hohen Stellenwert diese kulinarische Tradition im Land hat, zeigt unter anderem ein eigens dafür einberufener Schutzverband, der Thüringer Stollenverband, und eine jährlich neu gekürte Thüringer Stollenkönigin. Anfang November eröffnet sie die Thüringer Stollensaison und präsentiert die Backkunst der heimischen Stollenmeister.
Doch nicht nur weihnachtliches Backwerk zählt zu den wichtigen Bräuchen
Einige der bekanntesten und am häufigsten gesungenen Weihnachtslieder haben ihren Ursprung in Thüringen. Wer kennt sie nicht: „O Tannenbaum“, „Alle Jahre wieder“ und das berühmte „Weißt du, wieviel Sternlein stehen“. Erstgenanntes wurde durch Ernst Anschütz zum Weihnachtslied, die beiden anderen stammen aus der Feder des Thüringer Wilhelm Hey. „O du fröhliche“ wurde von Johannes Daniel Falk 1816 in Weimar geschrieben und „Vom Himmel hoch“ stammt von Martin Luther. Und da die Lieder gern unter dem Weihnachtsbaum gesungen werden: auch dieser Brauch hat seinen Ursprung in Thüringen. Erstmals wurde im Jahr 1815 vom Weimarer Buchhändler Hoffmann für die armen Kinder der Stadt ein Christbaum an öffentlicher Stelle auf dem Weimarer Marktplatz errichtet. Adelheid von Sachsen-Meiningen (1792-1849) war sieben Jahre lang Königin von England und importierte zur Freude ihrer zahlreichen Nichten und Neffen den deutschen Christbaum nach Großbritannien. Heute ist es rund um den ganzen Erdball Tradition, einen Weihnachtsbaum an öffentlichen Plätzen aufzustellen.
Mehr Informationen zum Weihnachtsland Thüringen sind bei der Tourist Information Thüringen telefonisch unter 0361-37420 oder im Internet unter www.weihnachtsland.thueringen-entdecken.de erhältlich.