Weimars Zwiebelmarkt 2012

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359. Weimars Zwiebelmarkt 
vom 12. bis 14. Oktober 2012

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Zwiebelrispen
Foto: 2012 © Ulrich Göpfert

Nichts geht am zweiten Oktober-Wochenende in Weimar ohne Zwiebel:
Auf dem Kuchen, in der Suppe, im berühmten Zopf oder im Gesteck - der Weimarer Zwiebelmarkt ist legendär. Weimarer und Gäste genießen den Ausnahmezustand in der Klassikerstadt. Rein ins Getümmel heißt es ab Freitagmittag, 12. Oktober 2012.

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Die bunten "Zwiebellinchen“
Foto: 2012 © Ulrich Göpfert

Gut 300.000 Besucher kommen, um das größte Thüringer Volksfest zu erleben
Mehr als 100 Zwiebelbauern bieten ihre Zwiebelzöpfe, kunstvoll gesteckt in allen Größen und in immer neuen Varianten feil. Die Zwiebelmarktkönigin eröffnet das Fest am Freitag mit dem Anschnitt des Zwiebelkuchens. Es folgen drei tolle Tage mit viel Livemusik, Unterhaltung und Zwiebeln.

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Original Thüringer Zwiebelzöpfe
Foto: 2012 © Ulrich Göpfert

Lange Tradition in Weimar
Thüringens größtes Volksfest wird in diesem Jahr  zum 359. Mal gefeiert.
Damit gehört der Zwiebelmarkt mit zu den ältesten Volksfesten in der Region. Begonnen hat die Tradition anno 1653 als "Viehe- und Zippelmarckt". Damals zählte Weimar 5000 Einwohner.  Es gab beileibe nicht nur Zwiebeln: Verkauft wurden auch Sellerie, Meerrettich, Knoblauch, Porree und Majoran sowie zahlreiche andere Gemüse- und Gewürzsorten.

Für Goethes Verbundenheit mit dem Markt gibt es viele Beispiele, so ließ er die gekauften Zwiebelrispen an seinem Schreibtisch befestigen, schmückte sein Haus mit ihnen und lobte die gesundheitsfördernde Wirkung der Zwiebel.

Der Markt entwickelte sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum Zwiebel-Einkaufszentrum für ganz Mitteldeutschland. Ab 1861 wurde der Markt auf drei Tage verlängert. Zu DDR-Zeiten kamen bis zu 120.000 Besucher in die Stadt - an nur einem Tag. 32.000 Zwiebelzöpfe wurden beispielsweise 1970 verkauft - immerhin 100 Tonnen Zwiebeln waren dazu nötig. Gereicht haben sie dennoch nicht. Manchmal waren sie schon am frühen Vormittag vergriffen.

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Am Stand der Familie Peuckert aus Heldrungen
mit den "Original Heldrunger-Zwiebelrispen“
Foto: 2012 © Ulrich Göpfert

Heldrunger Zwiebelbauern
Nach der Wende wurde der Zwiebelmarkt auf drei Tage verlängert. Damals wie heute sind es die Heldrunger Zwiebelbauern, die die Rispen herstellen und verkaufen. Zweifarbig, mini oder extra lang - der Zwiebelzopf ist bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt.