Gothaischer Krieg

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„Vom Gothaischen Krieg“
Belagerung und Übergabe des Grimmenstein 1567
Studioausstellung vom 5. März bis 1. Mai 2007
in den Kunstsammlungen der Veste Coburg

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Die politischen Folgen der Reformation hatten die in Sachsen herrschende Dynastie der Wettiner gespalten. Sowohl die kursächsische ernestinische Linie in Wittenberg als auch die albertinische Linie in Dresden führten die Reformation ein, aber Herzog Moritz von Sachsen schloss sich nicht dem Schmalkaldischen Bund an, sondern unterstützte als reformierter Landesfürst die Interessen des Kaisers.

In der Schlacht von Mühlberg 1547 unterlag der Schmalkaldische Bund mit Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen den kaiserlichen Verbündeten unter Herzog Moritz von Sachsen und verlor durch die „Wittenberger Kapitulation“ nicht nur Teile seines Territoriums, sondern auch die Kurwürde.

Sein Sohn Johann Friedrich II., der Mittlere, glaubte, er könne die Kurwürde mit Gewalt zurückgewinnen. Dies redete ihm Ritter Wilhelm von Grumbach ein, der wegen blutiger Streitigkeiten mit dem Bischof von Würzburg mit Reichsacht belegt worden war. Der Herzog nahm ihn in seine Dienste auf. Daraufhin fiel auch er in Reichsacht und Kurfürst August von Sachsen erhielt von Kaiser Maximilian II. den Auftrag, die auf dem Grimmenstein in Gotha verschanzten aufsässigen „Reichsächter“ in die Knie zu zwingen.

Im Dezember 1566 begann die Belagerung. Es kam zu Beschießungen durch die Belagerer und zu Ausfällen der Belagerten. Im April 1567, vor 440 Jahren, erfolgte die Übergabe Gothas, nachdem zuvor bei einem Aufstand der Kriegsknechte auf Grimmenstein gegen die „Reichsächter“ der Festungskommandant Hieronymus, Wilhelm von Grumbach, sein Geselle Wilhelm von Stein und Kanzler Christian Brück festgesetzt worden waren.

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Die Rädelsführer dieses Aufstandes gegen den Kaiser wurden auf spektakuläre Weise durch Vierteilen hingerichtet, der Herzog zeitlebens in die Verbannung geschickt. Seine Söhne jedoch konnten wenige Jahre später ihr Erbe antreten. Die Herrschaft in Coburg übernahm Johann Casimir (1564-1633), der seine Residenz zu einer Blüte brachte.

Die Ausstellung präsentiert anhand von Gemälden, Stichen, Münzen, Modellen, Waffen, Büchern und Archivalien die Hauptbeteiligten, und verfolgt den Verlauf des „Gothaischen Krieges“, wie die Vollstreckung der Reichsacht gegen Herzog Johann Friedrich den Mittleren genannt wurde. Dazu gehörte ein erheblicher Propagandaaufwand auf beiden Seiten, denn auch die Sache der „Reichsächter“ fand auch viel Zuspruch. Auf dem Grimmenstein wurden sogar Münzen geprägt, um Hilfstruppen anwerben zu können, aber es gelang nicht, das Geld durch den engen Ring der Belagerer zu bringen. Fast vier Monate währte der Belagerungszustand, der für die Stadtbevölkerung von Gotha Not und Entbehrung bedeutete.

Leihgaben aus Berlin, Gotha, Kronach und Nürnberg ergänzen die Bestände der Kunstsammlungen der Veste Coburg.

Öffnungszeiten der Kunstsammlungen der Veste Coburg
bis 25. März 2007: täglich, außer montags, von 13.00 – 16.00 Uhr
ab 26. März 2007: täglich von 10.00 - 17.00 Uhr

Weitere Informationen:
Kunstsammlungen der Veste Coburg
Veste Coburg, 96450 Coburg
Tel.: 09561/879-0, Fax -66, Info-Tel. -79
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Internet: www.kunstsammlungen-coburg.de