Die Postkarte
Gedicht von Eugen Roth
Ein Mensch vom Freund kriegt eine Karte,
dass er sein Kommen froh erwarte;
Und zwar (die Schrift ist herzlich schlecht!)
Es sei ein jeder Tag ihm recht.
Der Kerl schreibt, wie mit einem Besen!
Zwei Worte noch, die nicht zum Lesen!
Der Mensch fährt unverzüglich ab –
Des Freundes Haus schweigt wie ein Grab.
Der Mensch weiß drauf sich keinen Reim,
fährt zornig mit dem Nachtzug heim.
Und jetzt entdeckt er – welch ein Schlag!