Der Coburger Volksheld des 30jährigen Krieges
ist ohne Nachkommen geblieben
Veste Coburg
Foto: © Ulrich Göpfert
Konrad Rüger, der Coburger Volksheld in der Zeit des 30jähigen Krieges, dessen wohlgezielte Kanonenkugel dem abergläubischen Wallenstein die Lust nach der Veste Coburg verdorben hat, war ein gebürtiger Coburger. Er war am 14. Januar 1612 als Sohn des Kürschnermeisters Friedrich Rüger auf dem Steinweg geboren worden, war also erst 20 Jahre alt, als er seinen berühmt gewordenen Schuss auf dem Friedländer abgab.
Die Familie Rüger stammt aus Bertelsdorf, wo Konrad Rügers Großvater, Klaus Rüger, Schneider war. Er zog um 1576 nach Coburg, wo er sich mit Barbara Lindlein verheiratete. Der alte Klaus scheint ein angesehener Mann gewesen zu sein. Sein Sohn Friedrich, der Vater Konrads, war im Oktober 1589 geboren. Er heiratete 1610 Kunigunda Müller, die Tochter des Hofmalers Wolfgang Müller. Der junge Konrad Rüger erlernte wie sein Vater die Kürschnerei und diesem Handwerk blieben die Rügers durch Generationen hindurch treu.
„Tage des Donners auf der Veste Coburg“
Foto: © Ulrich Göpfert
Konrad Rüger war dreimal verheiratet
Mit 22 Jahren heiratete er Katharina, die Witwe des Schusters Wolf Heymann. Aus dieser Ehe stammt kein Kind. Im Jahre 1637 verheiratete sich Rüger zum zweiten Mal mit Margaretha Lehr, der Witwe des Neustadter Bürgermeisters Hans Lehr, die aus der bekannten Waltersfamilie in Heubisch stammte und ihm die Neustadter Pfaffenmühle mit in die Ehe brachte.
Sie starb wohl an den Folgen der Geburt ihres ersten Kindes und Konrad Rüger heiratete im nächsten Jahr Katharina Krug, die Tochter des Kramhändlers Georg Krug. Aus dieser Ehe stammen sieben Kinder, aber sie sind alle im jugendlichen Alter verstorben. Der berühmte Konstabler ist ohne Nachkommen geblieben. Seine dritte Frau starb 1675, er selbst im Alter von 77 Jahren, am 6. Juni 1689. Ihm gehörte das Haus Spitalgasse 26 in Coburg.
Quellenhinweis: Emil Herold – Bauern- und Bürgerfamilien des Coburger Landes