Frieden von Nordhalben anno 1635

„Frieden von Nordhalben anno 1635“
Wo der Reußenprinz mit dem Bamberger Bischof Frieden schließt
Historische Züge auf dem Weg zum „Frieden von Nordhalben anno 1635“
Ein Beitrag von Norbert Neugebauer

Aus Kronach und Bad Lobenstein mit Gespannen und echten Prinzen
zum 2. Nordwald Spektakulum

Kronach/Nordhalben/Bad Lobenstein
Wenn am 20. Juli 2014 die historischen Delegationen aus dem oberfränkischen Kronach und dem thüringischen Bad Lobenstein im Grenzort Nordhalben zusammentreten, dann lassen sie den ersten Friedensschluss im Dreißigjährigen Krieg anno 1635 wiederaufleben. Sie reisen in Zweitagesmärschen mit farbenprächtigen Pferdegespannzügen auf der alten Handelsstraße Nürnberg - Leipzig durch den Frankenwald. Sogar derzeitige Prinzen des Herrscherhauses Reuß sind dabei, das damals eine der Verhandlungsparteien stellte.

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Farbenprächtige Pferdegespannzüge auf der alten Handelsstraße
Nürnberg – Leipzig durch den Frankenwald
Foto: 2014 © Bernd Neugebauer

Seit 2003 erinnern die beteiligten Kommunen mit ihren Historiengruppen an dieses denkwürdige Ereignis, das Lebensmittellieferungen und Sicherheit vor Überfällen im verwüsteten Land ermöglichte. Das Abkommen zwischen den verfeindeten katholischen Kronachern als Untertanen des Bamberger Bischofs und den evangelischen Reußenländlern sicherte den hungerleidenden Menschen weit über die Region hinaus das Überleben. 2010 und 2012 fanden die ersten beiden „Ratsherrenzüge“ von Kronach nach Nordhalben statt, um dort den Sonderfrieden von 1635 nachzuspielen. Unter den Darstellern waren auch die Bürgermeister aus den drei beteiligten Orten, die mit ihren verschiedenen Dialekten für unterhaltsames Lokalkolorit sorgten. Während anderswo die kriegerischen Ereignisse dieser schrecklichen Zeit nachgestellt werden, wollen die Frankenwäldler und Thüringer gerade den verbindenden Aspekt über die Grenzen in das öffentliche Bewusstsein rücken. Und kaum ein anderer Ort ist dafür so prädestiniert, wie das 860 Jahre alte Nordhalben mit seiner wechselvollen Geschichte.

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Kronacher Ratsherrn
Foto: 2014 © N. Neugebauer

Diesmal marschieren die Kronacher Ratsherren am Samstag, 19. Juli 2014, um 15 Uhr vom Marktplatz ihrer Oberen Stadt los. Nach einem Intermezzo mit den wehrhaften Flößern in Unterrodach nehmen sie ihr Nachtquartier auf dem Gelände des Aparthotels in Steinwiesen. Am 20.07.2014 ziehen sie weiter, entrichten in Mauthaus den Wegzoll und werden dann zur Mittagsstunde in Nordhalben eintreffen. Parallel dazu setzt sich, 2014 zum ersten Mal, der Reußische Zug mit Übernachtung in Rodacherbrunn in Bewegung. Beide Delegationen treffen um 14 Uhr mit klingendem Spiel auf dem Festplatz von Avalon Nord ein, wo sie vom Nordhalbener Vogt empfangen werden. Der Friedensschluss wird in einem farbenfrohen Spiel von den prächtig Gewandeten aus den drei Orten neu inszeniert. Eingebunden ist das Treffen in das dortige Historienfest „2. Nordwald Spektakulum“, das vom 18. – 20.07.2014 stattfindet. Beide Züge bieten auch Interessierten die Möglichkeit, in passendem Outfit ein Stück oder ganz mitzulaufen, am „Frieden“ teilzuhaben und sich beim „Spektakulum“ zu vergnügen. Die Gesamtstrecke beträgt von Kronach nach Nordhalben ca. 25 Kilometer, von Bad Lobenstein nach Nordhalben ca. 15 Kilometer.

Informationen und Übernachtungsmöglichkeiten:
www.kronach.de
www.oberes-rodachtal.de
www.nordwald-spektakulum.de

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