Jetzt Vogeltränken aufstellen
Hilfe bei großer Hitze
Vögel leiden unter der Trockenheit – Eine Tränke bietet Trink- und Bademöglichkeit – Wichtige Grundregeln sind zu beachten
Hilpoltstein
Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) rät Naturfreunden, wegen des heißen und trockenen Wetters, jetzt Vogeltränken aufzustellen. Damit die Hilfe auch tatsächlich bei den Vögeln ankommt, gibt es dabei einige entscheidende Regeln zu beachten. Ansonsten können sich die Tiere beim Trinken und der momentanen Hitze leicht mit tödlichen Krankheitserregern infizieren. Die LBV-Experten geben die wichtigsten Trink- und Bade-Tipps für Vögel.
Amsel beim Baden
Foto: 2013 © LBV/Z. Tunka
Das oberste Gebot bei Vogeltränken,
ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, ist die Sauberkeit. Unbedingt zu beachten sind dabei regelmäßiger Wasserwechsel, Ausspülen und Sauberwischen. „Vor allem bei großer Hitze muss das Leben spendende Nass unbedingt täglich gereinigt und gewechselt werden, da kleine Wasserstellen jedes Jahr zahlreiche Vögel mit tödlich Trichomonaden infizieren“, erklärt LBV-Artenschutzreferent Andreas von Lindeiner. So kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu massenhaftem Grünfinkensterben. In ungereinigten Vogeltränken können sich der Parasit Trichomonas gallinae, ein winziges einzelliges Geißeltierchen, oder Salmonellen leicht ausbreiten und so das Trinkwasser der Vögel verunreinigen.
Haussperling beim Trinken
Foto: 2013 © LBV/Monika Graf
Vogeltränken gehören zum Pflichtprogramm
des verantwortungsvollen Vogelfreunds. Hier können die Tiere trinken und baden und das sowohl im Sommer als auch im Winter. Bei normalem Wetter sollte die Tränke mindestens einmal die Woche gereinigt und das Wasser gewechselt werden. Bei Hitze muss dies sogar täglich erfolgen, ansonsten können sich allzu schnell die für die Vögel tödlichen Salmonellen oder Trichomonaden bilden. „Zur Reinigung darf auf keinen Fall Chemie verwendet werden. Eine Bürste und kochendes Wasser reichen dazu vollkommen aus“, so von Lindeiner weiter. Als Alternative können auch zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt werden. Wenn eine Tränke 24 Stunden in der Sonne trocknet, sind mögliche Parasiten tot.
Haussperlinge beim Trinken
Foto: 2013 © LBV/Z. Tunka
Vögel nehmen eine Tränke jedoch nur an,
wenn sie sich dort auch sicher fühlen. Wichtig ist deshalb, dass die Tränke an einem Platz steht, der für die Vögel gut einsehbar ist und nicht in unmittelbarer Nähe von Büschen. „Vögel sind beim Baden sehr abgelenkt und werden sonst zu leichter Beute für anschleichende Katzen“, sagt von Lindeiner. Nahegelegene Büsche und Bäume sind hingegen wichtig, dass die Vögel sicher anfliegen und sich bei Bedrohung schnell verstecken können.
Vogelbäder und Profi-Tränken gibt es im Fach- und Gartenhandel
„Eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer tun es aber auch“, so von Lindeiner. Die Vogeltränke sollte am Rand flach sein, so dass sich die Vögel dem Wasser nähern können. Um verschiedene Vogelarten anzulocken, sollte die Tiefe zwischen 2,5 cm und 10 cm sein. Zudem ist es wichtig, dass der Untergrund der Tränke rau ist, so dass die Vögel einen Halt haben und nicht rutschen.
Vögel schwitzen nicht, da sie keine Schweißdrüsen haben wie die Säugetiere
Trotzdem müssen Vögel zwei Mal pro Tag Wasser aufnehmen. Vor allem Körnerfresser können dies nicht über die Nahrung kompensieren. „Übrigens baden Vögel auch gerne im Sand, das hilft ihnen gegen Parasiten. Wer nur einen gepflasterten Hof hat, kann dort auch ein Sandbad in einer flachen Schale einrichten“, so von Lindeiner weiter.
Weitere LBV-Expertentipps unter
www.lbv.de/Traenke
Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V.
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