Landestheater Coburg
NORMA
Oper von Vincenzo Bellini
Zum letzten Mal
Szenenfoto "NORMA"
Foto: © Andrea Kremper
Eine Spitzenpolitikerin zeigt sich selbst wegen Landesverrats in Tateinheit mit Ehebruch an und verbrennt sich danach öffentlich: Diese Geschichte wäre selbst in heutiger Zeit eine Spur zu gewagt. Dass Vincenzo Bellini und Felice Romani die tragische Geschichte ihrer Opernheldin „Norma“ im von Römern besetzten Gallien im Jahr 50 v. Chr. spielen ließen, verwundert da nicht: Schließlich war 1831 in Mailand die Zensurbehörde allgegenwärtig. Selbst Giuseppe Verdi musste seine „La Traviata“ 20 Jahre später noch im frühen Rokoko spielen lassen, damit sich das Publikum sagen konnte: „ Ja, die verrückten Vorfahren, das kann uns ja nicht passieren.“
Szenenfoto "NORMA"
Foto: © Andrea Kremper
Da sich Oper aber durch Ohr und Herz in den Verstand einschleicht, kommt die Erkenntnis etwas später, dafür umso kräftiger: Es hat sehr wohl etwas mit uns zu tun, was da als tragische Liebesgeschichte aus längst vergangener Zeit daher kommt. Nämlich mit dem zeitlosen Gefühl für Gerechtigkeit und dem Schmerz, den Menschen spüren, wenn sie aneinander vorbeilieben und doch loyal bleiben möchten.
Szenenfoto: "NORMA"
Foto: © Andrea Kremper
Bellini und Romani verpacken diese psychologische Studie meisterhaft
Die berühmte Arie „Casta Diva“ (Keusche Göttin) gerät dabei zur bewegenden Innenschau Normas, die sich Frieden und Harmonie wünscht, wo Krieg und Zerwürfnis herrschen. Als Druidin ist Norma ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, sie ist Priesterin und Ratgeberin – und dennoch so ratlos, dass sie nur den Tod als Ausweg erkennt.
Regisseurin Konstanze Lauterbach setzt Bellinis Oper für das Landestheater Coburg in Szene. Für die renommierte Regisseurin, die unter anderem für Häuser wie das Burgtheater Wien, das Deutsche Theater Berlin oder die Berliner Volksbühne arbeitete, ist es die dritte Inszenierung am Coburger Haus: In der Saison 2012/2013 brachte sie hier Tschaikowskys „Eugen Onegin“ auf die Bühne, eine Spielzeit später Horváths „Zur schönen Aussicht“…
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NORMA
Oper von Vincenzo Bellini
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
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Musikalische Leitung Roland Kluttig
Inszenierung Konstanze Lauterbach
Bühnenbild Karen Simon
Kostüme Konstanze Lauterbach
Dramaturgie Renate Liedtke
Pollione, der römische Prokonsul in Gallien Milen Bozhkov/José Manuel*
Oroveso, Oberhaupt der Druiden Michael Lion/Felix Rathgeber*
Norma, Druidin und Orovesos Tochter Celeste Siciliano
Adalgisa, Novizin im Tempel der Irminsul Ana Cvetkovic-Stojnic/Kora Pavelic*
Clotilde, Normas Vertraute Heidi Peters
Flavio, Freund Polliones David Zimmer
Chor des Landestheaters
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
*Doppelbesetzungen in alphabetischer Reihenfolge
Weitere Vorstellungen
Dienstag, 5. Januar 2016, 19:30 Uhr - zum letzten Mal
Karten
Theaterkasse
Di bis Fr 10:00 – 17:00 Uhr, Sa 10:00 – 12:00 Uhr
Touristinformation Coburg, Neue Presse, Coburger Tageblatt,
Schuhhaus Appis Bad Rodach, Buchhandlung Stache Neustadt bei Coburg