Die Welt ist zu Besuch
Das Jahr 2012 im Germanischen Nationalmuseum
Jahrespressekonferenz stellt das Programm 2012 vor
Albrecht Dürer, Haller Madonna, 1494/97
Washington, National Gallery of Art, Kress Collection, Inv. 1952.2.16.a
Nürnberg - Das Jahr 2012 steht im Germanischen Nationalmuseum ganz unter dem Motto „Die Welt ist zu Besuch“. Internationale Museen schicken 120 der bedeutendsten Dürer-Werke nach Nürnberg. Das Germanische Nationalmuseum ist Gastgeber für etwa 2.500 Kunsthistoriker aus der ganzen Welt anlässlich des 33. Internationalen Kunsthistoriker-Kongresses des CIHA.
Im Jahre 2003 wurde das Dürer-Projekt vom Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, Prof. Dr. G. Ulrich Großmann, angeregt und nun treten die seit März 2010 laufenden Vorbereitungen der Ausstellung „Der frühe Dürer“ (www.gnm.de/der-frueheduerer) in die heiße Phase.
Das Bildnis von Dürers Vater wird mit einer Infrarotkamera in der
Restaurierungswerkstatt der Uffizien in Florenz untersucht. Im Vordergrund die
hochauflösende digitale Infrarotanlage des Germanischen Nationalmuseums.
Im vergangenen Jahr hat das Forschungsteam um den Projektleiter, Dr. Daniel Hess, gemeinsam mit dem Leiter des Instituts für Kunsttechnik und Konservierung, Oliver
Mack, erstmals alle frühen Gemälde Dürers untersucht. Das Team, ausgestattet mit modernstem technischen Equipement, reiste in die bedeutendsten Museen unter anderem nach Washington, Florenz, Paris, London und Dresden. Dr. Daniel Hess berichtet, der Austausch mit den Fachkollegen in den besuchten Museen habe zu erstaunlichen Erkenntnissen zum Verständnis von Dürer als Maler geführt.
Diese und viele weitere neueste Forschungsergebnisse erwarten die Besucher ab 24. Mai 2012 in der Ausstellung und im „Dürer-Labor“, das Einblicke in aktuelle Forschungsfragen rund um den berühmtesten deutschen Maler erlauben wird.
Albrecht Dürer, Selbstbildnis als Dreizehnjähriger, 1484
Wien, Albertina, Inv. 4839
Die Leihverhandlungen sind weitgehend abgeschlossen
Es werden ca. 200 Originale, darunter 120 von Dürer, im Germanischen Nationalmuseum zu sehen sein - dem einzigen Museum der Welt, in dem Dürer ganzjährig nicht nur als Maler, sondern auch als Graphiker, Entwerfer und Lehrer erlebt werden kann.
Unter dem Titel „Dürers Leben und Werk. Das Objekt als Schlüssel zum Subjekt?“
bildet die Tagungssektion 14 den Link zwischen der Ausstellung und dem 33. Internationalen Kunsthistoriker-Kongress des CIHA (www.ciha2012.de) , den das Germanische Nationalmuseum unter Leitung von Prof. Dr. G. Ulrich Großmann – nominierter CIHA-Präsident - vom 15. bis 20. Juli ausrichten wird.
Erstmals seit der Gründung des CIHA-Komitees (Congrès International d’Histoire de l’Art) im Jahr 1873 ist damit ein Museum für die Organisation dieses Weltkongresses zuständig. Mit seinem Rahmenthema „Die Herausforderung des Objekts“ ist es das Ziel, sich mit der Wahrnehmung und der Theorie des Objekts in der Kunstgeschichte auseinanderzusetzen.
Albrecht Dürer, Bildnis von Dürers Mutter Barbara, geb. Holper,
um 1490 Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv. Gm 1160
Dazu stellen ungefähr 400 Fachleute aus 38 Ländern in 21 Sektionen ihre Thesen zur Diskussion.
Es werden ca. 2.000 Kongress-Teilnehmende in den Räumen der Nürnberger Messe tagen. Sie erwartet überdies ein umfangreiches Exkursionsangebot in die Museen der Metropolregion wie zur Documenta nach Kassel, nach Neuschwanstein und Hohenschwangau, nach Prag und vieles mehr.
Laut Generaldirektor, Prof. Dr. G. Ulrich Großmann, ist das Germanische Nationalmuseum auch über diese beiden Großveranstaltungen hinaus für die kommenden Jahre bestens gerüstet. Umbauten, Erweiterungen und Modernisierungen mit einem Kostenvolumen von knapp 8 Mill. EUR - teilweise gefördert durch Konjunkturpakete des Freistaates Bayern und der Bundesrepublik Deutschland – tragen dafür Sorge, dass das größte kulturhistorische Museum des deutschen Sprachraums an der Spitze der europäischen Museen bleibt.
Räume für Dauerausstellungen werden erschlossen:
Unter anderem öffnet die Präsentation „Mittelalterbilder“ im sogenannten Lapidarium
ab Sommer 2012 ihre Pforten, die Ausstellung zur „Gründung des Germanischen Nationalmuseums“ wird in der Ehrenhalle ab 2013/14 gezeigt werden. Den Spatenstich für das fünfgeschossige Tiefdepot und die Technikzentrale im Großen Klosterhof kündigt Großmann für 2013 an, nach Abschluss der archäologischen Vorgrabungen.
Albrecht Dürer, Adam und Eva, 1504 Nürnberg, Germanisches
Nationalmuseum, Inv. St.N.2067; Leihgabe der Museen der Stadt Nürnberg
Die Marketingleiterin des Germanischen Nationalmuseums, Dr. Andrea Langer, kann sich über außergewöhnlich hohe Buchungszahlen für die Dürer-Ausstellung freuen. Schon jetzt kündigten ca. 330 Kulturreisegruppen aus Deutschland wie unter anderem auch aus England, Österreich und der Schweiz ihren Besuch der Ausstellung an.
Einige Konzerte zur Musik der Dürer-Zeit sind bereits ausgebucht.
Zum ersten Mal ist es dem Germanischen Nationalmuseum gelungen, das Marktsegment der Kulturreiseveranstalter erfolgreich zu erschließen.
Großzügig unterstützt wird die Dürer-Ausstellung von dem Fördererkreis des Museums, von Joh. Barth & Söhne, der Nürnberger Versicherungsgruppe, der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg, der DATEV, der Sparkasse Nürnberg, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der BMW Niederlassung Nürnberg.