Kirchweih 2012 in Dörfles-Esbach

Kirchweih 2012 in Dörfles-Esbach
vom 12. bis 15. Oktober 2012
Kirchweihtanz am Samstag, 13. Oktober in der Schulturnhalle

Dörfles-Esbach
An diesem Wochenende wird in der Gemeinde Dörfles-Esbach das Kirchweihfest gefeiert und dazu gehören natürlich traditionsgemäß am Samstag/Sonntag die „Ständela“ vor jedem Haus. Von den Kirchweihmusikanten werden dabei fränkische Kirchweihmusik, Polka- und Schlagermelodien sowie extra Musikwünsche aufgespielt. Ab und an ist natürlich auch ein Walzer dabei und die ganz „Ausgeschlafenen“ wagen schon am frühen Morgen einen Tanz vor dem Haus.

Entlohnt werden die Musiker mit klingender Münze, Kirchweihkrapfen und natürlich „hochgeistigen Getränken“. In der Neustadter Straße ist „Schlag 8:00 Uhr“ der Anfang der Kirchweihständela, danach erklingen sie den ganzen Tag überall im Dorf. Bleibt nur zu hoffen und zu wünschen, dass diese Tradition weiterhin gepflegt und gelebt wird.

In seinen „Erinnerungen“ schreibt der Autor Ulrich Göpfert,
wie er in Dörfles-Esbach dieses Kirchweihfest in den 50iger und 60iger Jahren des vorherigen Jahrhunderts erlebt hat:

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Leider wurde der alte Gemeindebackofen in Dörfles-Esbach
im Jahr 2007 abgerissen
Foto: 2012 © Ulrich Göpfert

„Kirchweih“, das war für uns Kinder früher immer eine Attraktion, auf die wir uns das ganze Jahr gefreut haben. Bereits in der Wochenmitte hat die Mutter angefangen und hat Krapfen, verschiedene Kuchen auf den großen Backblechen – teilweise noch im Dorfbackofen – gebacken. Natürlich haben wir den Ort der Lagerung schnell ausfindig gemacht und uns mit Kostproben – sehr zum Leidwesen der Mutter – bereits reichlich vor dem Festbeginn versorgt.

Gut erinnern kann ich mich an den Kirchweihsamstag
Da war es üblich, dass „Kirchweihständela“ vor den Häusern des Dorfes von den Kirchweihmusikanten gespielt wurden. Mit großem Eifer waren wir Kinder immer bei den Musikanten dabei und ewigen Streit gab es immer um die „große Trommel“, die auf einem Gestell mit Rädern montiert war, wer sie und wie lange von uns Kindern fahren durfte. Wenn die Kirchweihmusikanten tüchtig aufgespielt hatten, wurden sie natürlich mit Schnaps und Bier, Geld und Brotzeiten von den Hausbewohnern bestens versorgt. Bei den letzten Häusern des Dorfes, ließ allerdings die Qualität der musikalischen Darbietungen bereits sehr zu wünschen übrig, denn die Wirkung des reichlichen Alkoholgenusses war nicht zu überhören und zu übersehen.

Am Kirchweihsonntag
ist dann, wie wir Kinder sagten „die bucklige Verwandtschaft“ wie eine Heimsuchung bei uns zuhause eingefallen. Wir verdünnisierten uns dann und brachten unser Kirchweihgeld, das wir vorher bei unseren Eltern und Großeltern erbettelt hatten, „unter die Leut`“, was heißt, wir gaben es bei den kleinen Fahrgeschäften und der Schießbude oder für Süßwaren aus, denn an den Kirchweihtagen waren zur damaligen Zeit immer Schausteller vor dem Wirtshaus stationiert, was uns Kinder bereits schon am Freitag – „beim Aufbau der Lustbarkeiten“ auf den Plan rief. Es war vor allem die Schaustellerfamilie Scholz aus Scheuerfeld, die mit Kinderkarussell, Losbude, Kettenkarussell und Schießbude in Dörfles-Esbach vertreten war.

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Freikarten für das Kettenkarussell waren unsere größte Freude.
Foto: 2012 © Ulrich Göpfert

Wenn dann das Kinderkarussell fertig aufgestellt war, „schlug unsere Stunde“
Wir halfen dann mit beim Putzen der einzelnen Wagen, Pferde, Motorräder und, und, und. Für unsere Mithilfe bekamen wir dann Freikarten für das Kettenkarussell (…so ganz am Finanzamt vorbei!), auf dem wir es danach so toll trieben, d.h. die Ketten verdrehten, unseren Nachbarn am Sitz hielten und danach losließen, dass wir dachten, wir landen im Garten von Rudi Schultheiß, der gleich nebenan wohnte. Dabei vergaßen wir, dass die Mutter zu Hause vergeblich auf unsere Mithilfe bei den Kirchweihvorbereitungen wartete.

Ich habe noch heute den Geruch der gebrannten Mandeln in der Nase und höre die Schlagermusik von damals noch deutlich – Elvis, Freddy Quinn, Lolita, Peter Kraus und wie sie alle hießen – „Erinnerungen an eine schöne Zeit in meiner Kindheit.“

Und noch eine Episode aus vergangener Zeit anlässlich
einer Kirchweih in Dörfles-Esbach
Natürlich spielte der Schubkarren damals bei der Dorfkirchweih eine Rolle. Wenn die Kärwaburschen im Dorf von Haus zu Haus spielten, dann führten sie außer der Gießkanne oft ein angezapftes Fass Bier auf dem Schubkarren mit.

Der Hannsnickel, ein Dorforiginal in alter Zeit,
war an jeder Kirchweih stockrappelvoll. Auf den Beinen konnte ihn seine Frau, die Babett, nicht nach Hause bringen. Sie borgte sich beim Wirt einen Schubkarren aus, lud die „Bierleiche“ auf und brachte diese ohne große Mühe heim, wo der Hannsnickel seinen Rausch ausschlafen konnte. Am nächsten Morgen hielt ihm seine Babett eine „fröhliche Morgenpredigt“, die er bereits gegen Mittag wieder vergessen hatte, denn sein Weg führte ihn ohne Umweg direkt in das Dorfwirtshaus. Seine Saufkumpane warteten dort schon auf ihn.

Kirchweihtanz am Samstag, 13. Oktober 2012

Der Obst- und Gartenbauverein hat einen Kirchweihtanz organisiert.
Er findet in der Schulturnhalle Dörfles-Esbach
am Samstag, 13. Oktober 2012 statt.


Also, auf geht`s zur Kirchweih nach Dörfles-Esbach!

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