Kunstsammlungen der Veste Coburg
Lepcke-Portrait von Franz von Stuck aufgetaucht
Franz von Stuck (1863-1928)
"Der Sieger". Bildnis Ferdinand Lepcke (1866-1909),
1898/99
Mischtechnik (Deckfarben, Öl- oder Lithofarbe, Goldbronze)
auf Velinpapier, 100 x 67,5 cm, sig. rechts: Franz Stuck
Privatbesitz
Foto: 2013 © Kunstsammlungen der Veste Coburg
Wenige Tage vor dem Ende der Ausstellung
„Ferdinand Lepcke (1866-1909)“
in den Kunstsammlungen der Veste Coburg wurde ein in Privatbesitz
befindliches Portrait Lepckes von dem Münchner Malerfürsten Franz von Stuck
(1863-1928) bekannt. Das lebensgroße Hüftbild zeigt den in Coburg geborenen, in
Berlin tätigen Bildhauer mit Zwicker, Schnauzbart und der für ihn typischen
Zigarre im Mund, sowie mit einem Lorbeerkranz auf dem Kopf. Es ist bezeichnet
„Der Sieger“.
Der Überlieferung in der Familie der Eigentümerin zufolge malte Stuck seinen Künstlerkollegen, nachdem dieser Ende 1898 den preußischen Staatswettbewerb für die Errichtung eines großen Brunnens in Bromberg (dem heutigen polnischen Bydgoczsz) gewonnen hatte. Der „Sintflutbrunnen“, der 1904 in Bromberg eingeweiht, und von dem eine zweite Version in 1906 Coburg ausgeführt wurde, ist das Hauptwerk von Ferdinand Lepcke.
Wegen einer stilistischen Verwandtschaft in manchen Arbeiten, und weil beide Künstler mehrfach in denselben Ausstellungen in Berlin und München vertreten waren, lag es nahe, eine Bekanntschaft von Stuck und Lepcke anzunehmen. Durch das sympathische, leicht karikierende Bildnis ist der freundschaftliche Kontakt zwischen beiden Künstlern nachgewiesen.
Das Portrait wird auf der zweiten Station der Lepcke-Ausstellung im Kunstgussmuseum Lauchhammer (18. Mai bis 18. August 2013) zu sehen sein.