Einfälle statt Abfälle...

Einfälle statt Abfälle - Kulturphänomen Recycling
Sonderausstellung im Naturkunde-Museum Coburg
vom 28. Februar bis 05. Juli 2015

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© Naturkunde-Museum Coburg

Das Naturkunde-Museum Coburg zeigt Gebrauchsgegenstände, Souvenirs, Kunst, Spielzeug sowie Kultobjekte und Schmuckstücke aus Afrika. Die Exponate wurden im Laufe von 40 Jahren von Jürgen M. Werobèl-La Rochelle (Coburg) vor allem in Benin, Togo, Burkina Faso sowie im Kongo und auf Madagaskar zusammengetragen. Die Ausstellung zeigt, was in Afrika aus dem von uns zumeist übersehenen und überall vorhandenen Rohstoff "Müll" hergestellt wurde.

Fast jedes zweite Kind in Afrika hat keine Chance, lesen und schreiben zu lernen. Bürgerkriege und Krankheiten wie Aids, Malaria, Tuberkulose und Ebolafieber bedrohen die Menschen tagtäglich. Die Situation in Afrika hat jedoch noch eine andere Seite: Die Kinder wachsen in Großfamilien auf und sind nie allein. Die Älteren kümmern sich stets um die Jüngeren, spielen mit ihnen, tanzen und musizieren. Durch fantasievolle Selbstbeschäftigung hat Spielzeug einen anderen Stellenwert als bei uns in Europa. Afrikas Kinder basteln ihr Spielzeug aus Müll. Ob aus alten Badelatschen, Draht, Gummi, Holzresten oder welken Bananenblättern: Spielend verwandeln sie Abfall in Lastwagen, fantasievolle Flugzeuge oder Hubschrauber.

Die Ausstellung soll der Öffentlichkeit nicht nur das kreative Potential afrikanischer Kinder zeigen. Der Schaffensreichtum und der Optimismus machen darüber hinaus klar, was in dem Kontinent Afrika steckt, zumal auch Erwachsene findige Recycler sind und beispielsweise aus alten Ölfässern Kochherde herstellen.

Die Kreativität und das handwerkliche Geschick der meist jugendlichen Produzenten lassen die Besucher staunen und regen zum Nachdenken über unsere Überflussgesellschaft an. Die eindrucksvollen Objekte verdeutlichen das offenbar völlig unterschiedliche Verhältnis zu Weggeworfenem und Müll, sodass sich die Frage stellt, ob wir als Industrieland nicht auch von Afrika lernen könnten.

Im Rahmenprogramm der Ausstellung gibt es Vorträge, Führungen und Workshops - und die Besucherinnen und Besucher können auch selbst kreativ werden. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft S. K. H. Peter Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha.

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