Eine Fotoreportage von Ulrich Göpfert
Die Insel Rügen liegt vor der pommerschen Ostseeküste und gehört zu Mecklenburg-Vorpommern. Das „Tor“ zur Insel Rügen ist die Hansestadt Stralsund.
Die Insel, durch Rügendamm und Rügenbrücke über den zwei Kilometer breiten Strelasund mit dem Festland verbunden, hat eine maximale Länge von 52 km (von Süd nach Nord), eine maximale Breite von 41 km im Süden und eine Fläche von 926 km². Die Küste ist durch zahlreiche Meeresbuchten und Lagunen (Bodden und Wieke) sowie vorspringende Halbinseln und Landzungen stark gegliedert. Im Juni 2011 verlieh die UNESCO dem für seinen gewaltigen Buchenbestand und die Kreidefelsen bekannten Nationalpark Jasmund auf Rügen den Status des Weltnaturerbes.
Unsere Reise führte uns in die Hafen- und Fährstadt Sassnitz
Als im vorigen Jahrhundert mit der Industrialisierung der Städte bei wachsender Umweltbelastung der Wunsch nach Erholung an frischer Luft und reizvoller Landschaft zum Bedürfnis von immer mehr Menschen wurde, entstand der "Badereiseverkehr" zu den Küsten der Nord- und Ostsee. Der Ausbau günstiger Verkehrsverbindungen in dieser Zeit lockte auch immer mehr Erholungssuchende nach Rügen und besonders auf das landschaftlich reizvolle Jasmund, nach Sassnitz und Crampas.
Für die Fischerei war Sassnitz immer schon bedeutsam
Sie erlebte aber nach dem 2. Weltkrieg ihre größte Blüte mit dem Aufbau des Fischkombinats. Zu diesem Betrieb gehörten zeitweise bis 200 teilweise hochseefähige Fischkutter. Diese seetüchtigen Fahrzeuge fuhren von Sassnitz aus bis in die Nordsee, zur Küste Norwegens und in den Kanal. Einige Jahre waren in Sassnitz auch Frosttrawler sowie Verarbeitungs- und Transportschiffe stationiert.
Die verkehrsgünstige Lage des Hafens bietet kürzeste Seeverbindungen
nach Skandinavien
Die 1986 in Betrieb genommene Fährverbindung Mukran - Klaipeda (Republik Litauen) bedeutete eine große Veränderung in der Struktur der Stadt Sassnitz. Die gewaltigen Anlagen des Fährhafens Sassnitz mit seinen Breit- und Regelspurgleisen, Fähren sowie RO-RO-Schiffen nach Klaipeda und Rönne beeindrucken jeden Technikfreund.
Der ca. 5 km von der Stadt entfernte Fährhafen wurde zum neuen wirtschaftlichen Schwerpunkt der Insel Rügen und ist ihr größter Arbeitgeber.
Im Kurhotel Sassnitz bezogen wir unser Quartier
Entstanden ist es aus einem ehemaligen Seemannsheim in zentraler Lage mit faszinierenden Blick über Fährhafen und Proter Wiek das Kurhotel Sassnitz. Der maritime Charakter des Hauses blieb erhalten, denn ausgesucht nautisches Ambiente unterstreicht die Lage des Hauses.
Die Fußgängerbrücke vom Rügen-Platz hinunter zum Stadthafen
Die einseitig aufgehängte Hängebrücke wird durch die besonderen Eigenschaften ihrer Konstruktion der Standortsituation gerecht. Im März 2010 wurde sie mit dem Deutschen Brückenbaupreis in der Kategorie "Fuß- und Radwegebrücken" ausgezeichnet.
Die Kreidefelsen-Steilküste
Im Nordosten der Halbinsel Jasmund erstreckt sich auf rund fünfzehn Kilometer Länge zwischen Sassnitz und Lohme die Kreidefelsen-Steilküste, die zurecht als die interessanteste deutsche Küstenlandschaft gilt. Sie ist Teil des Nationalparks Jasmunds, der außer den berühmten Kreidefelsen samt naher Ostseeküste ebenfalls noch große angrenzende Flächen naturbelassenen Waldes, Moore und Wiesen umfasst. Dazu zählen auch rund 500 Hektar Buchenwald, die im Jahre 2011 zum Weltnaturerbe erklärt wurden. Teilweise bis 120 Meter ragen die Kreidefelsen empor. Der bekannteste und meistbesuchte unter ihnen ist ein Felsvorsprung mit dem Namen Königsstuhl.
Ausflug zum Kap Arkona
Das Kap Arkona ist eine 43 Meter hohe, aus Kreide und Geschiebemergel bestehende Steilküste auf der Halbinsel Wittow. Es ist der nördlichste Punkt der Insel Rügen - 54° Nord. Das Flächendenkmal Kap Arkona gehört neben dem Fischerdorf Vitt zur Gemeinde Putgarten und ist eines der beliebtesten Ausflugsziele auf Rügen mit jährlich circa 800.000 Besuchern.
Am Kap befinden sich zwei Leuchttürme, ein Peilturm, zwei Militärbunker, die slawische Jaromarsburg und einige touristische Gebäude (Restaurants, Kneipen, Souvenirläden). Aufgrund der geologischen Beschaffenheit und der Wettereinflüsse kommt es am Kap vorwiegend im Winter immer wieder zu teilweise großen Abbrüchen.
Kap Arkona wird oft als der „nördlichste Punkt Rügens“ bezeichnet, was jedoch nicht stimmt. Ungefähr einen Kilometer weiter nordwestlich befindet sich eine Stelle der Steilküste, Gellort genannt, die noch etwas weiter nördlich gelegen ist. Direkt am Fuße des Gellorts liegt der 165 Tonnen schwere Findling Siebenschneiderstein, auf Plattdeutsch Söbenschniedersteen. Das Kap bietet einen eindrucksvollen Anblick der Insel, sowohl vom Land als auch vom Wasser aus.
Vitt ist ein Fischerdorf auf der vorpommerschen Insel Rügen
im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Das Dorf gehört zur Gemeinde Putgarten. Vitt liegt auf der Halbinsel Wittow nahe dem Kap Arkona. Durch seine Lage in einer Uferschlucht an der Steilküste, Liete genannt, ist Vitt landseitig aus der Ferne nicht sichtbar. Kommt man jedoch an den Rand der Schlucht, so erhält man einen Blick über die Reetdächer des Dorfes.
Geschichte
Die Herkunft des Namens Vitt ist nicht eindeutig geklärt. Möglich ist eine Ableitung aus dem Wort Vitte(n)/Witte (schwed.: vittja = „Anlande-“, „Handels- und Stapelplatz“) ab. Tatsächlich war Vitt zu Anfang ein nur temporär bewohntes Vitte, wo der gefangene Fisch verarbeitet wurde. Der Name könnte sich aber auch von Vit, einem gebräuchlichen slawischen Namen (als Ortsgründer), oder witt für weiß ableiten.
Da keine Gründungsurkunde existiert, ist das genaue Alter des Dorfes nicht bekannt. Laut den Berichten des dänischen Geschichtsschreibers Saxo Grammaticus soll das Dorf aber schon im 10. Jahrhundert als Fischer- und Handelshafen zur slawischen Jaromarsburg am Kap Arkona gehört haben.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 25. Mai 1290, als der Rüganer Fürst Witzlaw II. dem Ort das Recht und die Freiheit des Fischfangs einräumte.
Oberhalb des Dorfes steht die kleine Vitter Kapelle, deren Bau 1806 begonnen und die schließlich 1816 fertiggestellt wurde. Sie wurde gebaut, weil immer mehr Besucher zu den Uferpredigten des Altenkirchener Pastors Ludwig Gotthard Kosegarten gekommen waren und einige der Besucher bei schlechtem Wetter keinen Platz mehr in den Fischerhütten fanden.
Tourismus
Das unter Denkmalschutz stehende Dorf ist sehr gut erhalten und erfreut sich eines stetigen Besucherstroms. Im kleinen Hafen können Fahrten um das Kap Arkona mit Fischerbooten gebucht werden.
Vitt erreicht man am besten mit dem Fahrrad, mit der Arkona-Bahn oder Pferdekutsche von Putgarten. Dort muss man auch private PKW abstellen, da das Autofahren auf dem Kap nur mit Sondergenehmigung erlaubt ist.
Seebad Binz
Binz ist das größte Seebad auf der Insel Rügen. Die amtsfreie Gemeinde gehört zum Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Seebad ist als Urlaubsort für seine prächtige Bäderarchitektur, das Jagdschloss Granitz, den breiten Sandstrand und die umgebende Natur bekannt.
Um das Jahr 1875 kommt das Baden im Meer in Mode
Die ersten Gäste kamen in den kleinen Ort Binz, fanden Gefallen an ihm, empfahlen ihn weiter. Um 1870 wurden 80 Badegäste im Jahr gezählt. In Binz und in anderen Badeorten an der Ostseeküste entstanden Ende des 19. Jahrhunderts keine großen Hotels, sondern Logierhäuser im Villenstil der sogenannten Bäderarchitektur. Sie erhielten vom Zeitgeist geprägte Namen: nationalistische wie „Germania“ oder Namen von Familienangehörigen.
Mit den gesellschaftlichen Veränderungen in der DDR und der deutschen Wiedervereinigung ergaben sich auch für Binz deutliche Veränderungen. Viele der alten Villen an der Strandpromenade und im gesamten Ort wurden an die früheren Eigentümer zurückübertragen. Es setzte eine Welle von Sanierungen, Rekonstruktionen und Neubauten ein. Auch die ehemaligen Ferienheime des FDGB wurden privatisiert und völlig modernisiert. Daneben entstanden zahlreiche neue Gebäude, sowohl an der Peripherie als auch im Ortszentrum. Die Straßen und Bürgersteige wurden umfangreich instand gesetzt, die Strandpromenade in Richtung Prora verlängert. Der Kurplatz erhielt eine neue Gestaltung.
1990 wurde der Fremdenverkehrsverein Binz e. V. gegründet, 1994 die neue, 370 Meter lange, Seebrücke eingeweiht, die die 1942 zerstörte Brücke ersetzt. Seit Mai 2007 erstrahlen nun auch die komplette Hauptstraße und der prunkvolle Wendeplatz in neuem Glanz.
Störtebeker Festspiele auf Rügen
Wenn Sie in den Sommermonaten auf der Insel Rügen sind, sollten Sie unbedingt die „Störtebeker Festspiele“ in Ralswiek besuchen. Sie erleben dort ein einzigartiges Festspiel inmitten der Natur. Der große Jasmunder Bodden bietet als Naturbühne den Schauplatz der Abenteuer des legendären Seeräubers Klaus Störtebeker. Bei der Aufführung wirken über 150 Schauspieler mit, es sind Schiffe, Pferde und viele Spezialeffekte zu sehen. Den Abschluss der Aufführung bildet das große Feuerwerk über der Bucht.
Sehen Sie hierzu den LINK auf meiner Internetseite dazu:
http://ulrich-goepfert.de/index.php?option=com_content&task=view&id=12111&Itemid=1
Alle Fotos: © Ulrich Göpfert
Quellenhinweis:
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie