Lokalbahn Breitengüßbach – Dietersdorf

Lokalbahn Breitengüßbach – Dietersdorf
Buch zur Geschichte dieser Bahnstrecke soeben erschienen

Am 1. Oktober 2013 wäre sie 100 Jahre alt geworden – die Lokalbahn von Breitengüßbach nach Dietersdorf. Grund genug für die beiden Autoren Stefan Goldschmidt und Thomas Standke, die überaus wechselvolle Geschichte dieser längst vergessenen Eisenbahnstrecke in einem Buch zu dokumentieren.

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Buchcover
Lokalbahn Breitengüßbach - Dietersdorf

Das frühere Königreich Bayern hatte seit jeher als Flächenland Probleme mit der Erschließung eben dieser Fläche durch die Eisenbahn. Abseits der Städte gab es kaum Industrie, die durch ein entsprechendes Aufkommen an Personen und Gütern die Rentabilität einer Eisenbahn garantieren konnte. Auf der anderen Seite war ein flächendeckendes Eisenbahnnetz Voraussetzung für die  Entwicklung des Landes. Man hatte erkannt, dass ein teurer Vollbahnstandard aus wirtschaftlichen Gründen einerseits nicht überall umsetzbar, aber andererseits auch gar nicht notwendig war. Unterstützt wurde der Bau von Zweiglinien mit geringerer Bedeutung frühzeitig  durch die Schaffung entsprechender gesetzlicher Rahmenbedingungen, welche letztendlich in den Lokalbahngesetzen von 1883 und 1884 mündeten. Hierdurch wurde auch die Grundlage für die Strecke Breitengüßbach – Dietersdorf geschaffen.

Nur wenige Jahre nachdem die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth ihren Betrieb aufgenommen hatte, keimten bereits erste Pläne zur Erschließung der Region durch das neue Verkehrsmittel auf. Doch es sollte noch über 80 Jahre lang dauern, bis nach überaus zähem Ringen am 1. Oktober des Jahres 1913 der erste planmäßige Zug entlang von Itz, Alster und Rodach den Endbahnhof Dietersdorf erreichte.

Zahlreiche Initiativen neuer Bahnstrecken hätten aus Dietersdorf beinahe einen Knotenbahnhof werden lassen, entsprechende Pläne lagen schon in den Schubladen. So war schon vor Eröffnung der Linie nach Dietersdorf eine Hauptbahnstrecke von Schonungen über Maroldsweisach, Dietersdorf, Tambach und Weitramsdorf nach Coburg ganz oben auf der Tagesordnung. Doch es sollte anders kommen. Bereits im Jahr nach der Streckeneröffnung verhinderte der Erste Weltkrieg die Umsetzung jeglicher Neu-und Ausbauten.

Nur wenige Jahre betrieb die Bayerische Staatseisenbahn die Strecke, nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft gegründet. In den 1920er Jahren ging es wirtschaftlich zunächst weiter bergab, eine Rendite war unter diesen Umständen von der Strecke auch weiterhin nicht zu erwarten.

Unmittelbar vor und während des Zweiten Weltkrieges stiegen dann die Verkehrszahlen in nie gekannte Höhen. Wie so viele Bahnlinien überstand auch unsere Strecke den Krieg nicht ohne größere Beschädigungen, der Neubeginn gestaltete sich dementsprechend schwierig.

Während es in der Nachkriegszeit aufgrund der zunehmenden Motorisierung mit dem Personenverkehr kontinuierlich bergab ging, lief der Güterverkehr lange Jahr recht konstant.

Trotz moderner Fahrzeuge und einer aufwändigen Sanierung brachte die Gebietsreform im Jahr 1975 den Todesstoß für den Personenverkehr. Etwas länger rollten noch die Güterzüge. Im Jahr 1981, als weitere Investitionen anstanden, kam  - nach nicht einmal 68 Betriebsjahren – das endgültige Aus für die Lokalbahn von Breitengüßbach nach Dietersdorf.

Erschienen ist die Publikation im Eisenbahn-Fachbuch-Verlag in Zusammenarbeit mit den Eisenbahnfreunden Steinachtalbahn-Coburg e.V. Das Buch kostet € 29,90 und ist als gebundene Ausgabe mit Hardcover ausgeführt.  Auf 112 Seiten im Format A4 ergänzen zudem zahlreiche Fotografien, Gleis- und Baupläne, sowie Fahrplantabellen die Materie. Eine Fundgrube für den Eisenbahnfreund wie für den heimatverbundenen Leser.

Erhältlich ist die Publikation bei den Eisenbahnfreunden unter www.eisenbahnfreunde-coburg.de oder im Buchhandel unter ISBN 978-3-944237-08-4.

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