Heiligkreuz-Mittelschule Coburg

Heiligkreuz-Mittelschule Coburg
Gründung 1907

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Das Foto zeigt die Lehrerschaft der städtischen Schulen in Coburg im Oktober 1910
Repro: Ulrich Göpfert

Die Heiligkreuz-Mittelschule Coburg steht im Norden Coburgs. Das Schulgebäude der Mittelschule ist ein reich dekorierter und asymmetrisch gruppierter Jugendstilbau aus dem Jahr 1907 und steht als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste.

Geschichte
Im Coburger Norden war ab etwa 1529 eine „teutsche Schule“ hinter der Coburger Heilig-Kreuz-Kirche vorhanden, die 1836 geschlossen wurde. Im Schuljahr 1903/1904 existierten vier Volksschulen im Coburger Süden mit 2823 Schülern in 60 Klassen. Das starke Wachstum der Einwohnerzahl Coburgs erforderte dann Anfang des 20. Jahrhunderts den Neubau einer Volksschule. Daher beschloss im Oktober 1903 der Magistrat die Errichtung einer Freischule im Coburger Norden, deren Besuch kein Schulgeld kostete. Dem neu berufenen Stadtbaumeister Max Böhme wurde die Planung des Schulhauses auf dem Gelände am Schleifanger übertragen. Ein erster Entwurf war im Juni 1904 fertig und Anfang 1905 waren die Planungen abgeschlossen. Die mussten aber 1905 noch einmal komplett überarbeitet werden, um die veranschlagten Baukosten von 394.000 Mark auf 324.000 Mark verkleinern zu können. Am 2. Oktober 1905 folgte der erste Spatenstich, Richtfest war am 1. September 1906 und Einweihung als Heiligkreuzschule am 2. Mai 1907[1]. Die Baukosten betrugen 332.500 Mark. Keine zwei Jahre später, im Februar 1909 standen die Schulgebäude, neben dem Lauterbach gelegen, aufgrund eines schweren Hochwassers unter Wasser.

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Der Hochwasserschutz hinter der Heiligkreuz-Schule wurde 2013 verbessert
Foto: 2013 © Ulrich Göpfert

21 Klassenzimmer waren zeitgemäß eingerichtet worden. Die damals besonders moderne Einrichtung der Schule umfasste unter anderem eine eigene Turnhalle mit einem Grundriss von 20 Meter Länge und 12 Meter Breite. Damit war die Heiligkreuzschule die erste Schule in Coburg mit eigener Turnhalle. Außerdem wurden im Keller eine Schulküche und für die Hygiene der Schüler ein Brausebad eingerichtet sowie in den Obergeschossen Einzelklosetts mit Wasserspülung eingebaut. Daneben versorgten Wandbrunnen die Schüler mit sauberem Wasser. Zur Be- und Entlüftung wurden separate Kanäle eingebaut, die vom Keller aus befeuchtete Frischluft zuführten und über das Dach abführten. Die Beheizung erfolgte über eine Niederdruckdampfheizung mit Heizspiralen oder Radiatoren.

Im ersten Schuljahr gab es in acht Klassenstufen 801 Schüler in 19 Klassen, zehn Jahre später waren es 1065 Schüler in 21 Klassen, wobei eine komplette räumliche Trennung, mit eigenen Eingängen, zwischen Mädchen- und Jungenklassen vorhanden war. Die Trennung wurde bis in die 1950er beibehalten. Mit 1200 Schülern wurde im Schuljahr 1950/51 der Höchstwert erreicht. Dies führte zur Ausgliederung der Klassen eins bis vier in die Jean-Paul-Volksschule Coburg.

Bis auf den Anbau von Geräte- und Umkleideräumen an die Turnhalle im Jahr 1965 ist das Schulgebäude nie erweitert worden. Ende der 1970er wurden viele der gegliederten Fenster durch großscheibige ersetzt. Im Rahmen einer kompletten Innensanierung von 1982 bis 1987 kam es unter anderem zur Modernisierung der Klassenräume, zum Ausbau des Dachgeschosses des Hauptflügels, zum Einbau einer Gasheizung und zur Erneuerung von Sanitär- und Elektroanlagen. Anschließend folgte bis 1995 die Sanierung und Rekonstruierung der Fassade.

Im Schuljahr 2008/09 werden 333 Schüler in 15 Klassen der Jahrgangsstufen fünf bis neun in der Heiligkreuzschule unterrichtet[2], die seit dem Schuljahr 2007/2008 als gebundene Ganztagsschule betrieben wird.

Internet: www.heiligkreuzschule.de

Quelle: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

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