Schloss Rosenau
Flair eines Märchenschlosses
Zu den bevorzugten Ausflugszielen im Coburger Land gehört wegen der reizenden Lage und Umgebung unbestritten Schloss Rosenau in der Stadt Rödental – OT Oeslau. Dieses Schloss mit seinem runden Turm erhebt sich auf einer sanften, mit Rosenbüschen bepflanzten Anhöhe.
Es war ehemals eine alte Burgfeste, die im Besitz eines edlen Rittergeschlechtes, der Herren von Rosenau, war, die bereits im vierzehnten Jahrhundert erwähnt werden und schon frühzeitig viele Güter, z.B. Eichhof, Ahorn und Gauerstadt besaßen. Dieses Geschlecht führte einen der Länge nach zerteilten Schild im Wappen, auf dem der einen Seite drei rote Rosen im weißen Feld, auf der anderen drei weiße Rosen im Feld und auf dem den Schild krönenden Helm drei Jagdhörner zu sehen waren, von den eines weiß und mit drei roten Rosen, eines der beiden übrigen aber rot und mit drei weißen Rosen besetzt war.
Das Geschlecht scheint in der Mitte des 17. Jahrhunderts mit Adam Alexander von Rosenau erloschen zu sein. Derselbe verkaufte das Schloss im Jahre 1615 an den Herzog Johann Casimir, brachte es aber im Jahre 1636 durch Wiederkauf abermals an sich. Hierauf kam Schloss Rosenau im Jahre 1704 in den Besitz des Geheimrates von Pernau, der es 1721 an den Herzog Friedrich von Gotha verkaufte. Seitdem blieb das Schloss im Besitz des gothaischen Fürstenhauses, bis es durch den Staatsverband von 1805 an das Haus Sachsen-Coburg kam.
Der kunstsinnige Herzog Ernst I. ließ nun den finsteren, in Trümmern zerfallenen Bau mit Benutzung und Beibehaltung der alten Mauern im altertümlichen Stil wieder herstellen. Der Eingang zum Schloss erinnert an den Vorhof einer altenglischen Burg. In seinem bescheidenen Stil entspricht der Charakter dieses Schlosses der ungemein anmutigen Landschaft, von der es umgeben ist.
In südwestlicher Richtung sieht man die Veste Coburg hinter dem Bausenberg hervorragen, nach Osten erblickt man zunächst den bei Mönchröden liegenden „Hohen Kulm“ und nach Norden die Ruine Lauterburg, und dahinter erscheinen die blauen Bergeshöhen des Thüringer Waldes.
Wie eine blitzende Perle, so ruht das Schloss in ungezwungener Anmut in seinem Kranz herrlicher Parkanlagen. Alles erscheint hier natürlich und ungezwungen. Die Haine, die Bäume sind so gruppiert, dass sie in der größten Mannigfaltigkeit die schönste Einheit bieten. Frische Wiesenteppiche breiten sich überall aus und erfreuen das Auge. Dazwischen schimmern klare Wasserspiegel, auf denen Schwäne umherrudern.
Ein nördlich vom Schloss stehender Obelisk erinnert an ein am 20. August 1817 in Art und Weise der alten Ritterzeit abgehaltenes Turnier zur Feier der Hochzeit Ernst I. mit Prinzessin Luise von Gotha-Altenburg.
Das schöne Schloss hat noch seine eigene unvergängliche Weihe dadurch erhalten, dass in seinen Mauern im Jahr 1819 Prinz Albert, Prinzgemahl der Königin Victoria von England, geboren und getauft wurde.