DER WELT ABHANDEN GEKOMMEN … URAUFFÜHRUNG
Szenische Collage mit Texten von Mahsa Harati, Friedrich Rückert
und Claude Vivier; Musik von Gustav Mahler und Claude Vivier
Zum letzten Mal
Neue Musik hat einen festen Platz im breitgefächerten Spielplan des Landestheaters Coburg. Was mit Kammeropernproduktionen auf der Studiobühne begann, findet nun im Großen Haus seine Fortsetzung: Nach Sciarrinos „Lohengrin“ in der letzten Saison bringt Bodo Busse, Intendant des Landestheaters, heuer mit „Der Welt abhanden gekommen …“ eine szenische Collage auf die Bühne, in der sich Werke Gustav Mahlers mit denen des zeitgenössischen kanadischen Komponisten Claude Vivier vereinen.
Szenenfoto "Der Welt abhanden gekommen"
Foto: 2015 © Andrea Kremper
Wagner musste seinen Grünen Hügel erklimmen, Verdi spazierte aus dem Grand Hotel um die Ecke in die Scala und Händel ließ sich aus dem Palast eines englischen Lords per Kutsche zur Arbeit chauffieren. Nur wenigen Komponisten war es vergönnt, vis à vis zur Aufführungsstätte ihrer Werke zu leben. 1803/1804 schaffte dies Ludwig van Beethoven einmal, als er an der Linken Wienzeile 6 lebte, der Adresse des „Theaters an der Wien“. Hier konnte er in Hausschuhen aus einer Wohnung ins Parterre gehen, um der Uraufführung seines Violinkonzertes beizuwohnen.
Szenenfoto "Der Welt abhanden gekommen"
Foto: 2015 © Andrea Kremper
Wer aus den Fenstern des Coburger Landestheaters in Richtung Morizkirche schaut, kann das Wohnhaus von Friedrich Rückert ausmachen, jenem deutschen Dichter, dessen Gedichte dank Komponisten wie Gustav Mahler auch Musikgeschichte schrieben. Das Landestheater Coburg wagt nun etwas Besonderes: Mahlers „Rückert-Lieder“ werden inszeniert, und dem wichtigen Bürger Coburgs damit ein besonderes Denkmal gesetzt.
Szenenfoto "Der Welt abhanden gekommen"
Foto: 2015 © Andrea Kremper
Wie beim doppelten „Lohengrin“ der Saison 2013/2014 setzen Intendant Bodo Busse und Generalmusikdirektor Roland Kluttig wieder auf den Zeitsprung. Den erstmals inszenierten Rückert-Texten stellt er musikdramatische Werke des 1983 in Paris ermordeten kanadischen Komponisten Claude Vivier gegenüber. Auch dieser Künstler beschäftigte sich wie einst Friedrich Rückert mit der Literatur ferner östlicher Kulturen.
Coburg darf sich auf neues Musiktheater freuen, dass gleichzeitig lokal und global ist. Der Blick aus dem Fenster wird zum Blick in die Welt.
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ABHANDEN GEKOMMEN … URAUFFÜHRUNG
Szenische Collage mit Texten von Mahsa Harati, Friedrich Rückert und Claude Vivier; Musik von Gustav Mahler (Rückert-Lieder, Kindertotenlieder) und Claude Vivier (Lonely Child, Bouchara)
Musikalische Leitung Lorenzo Da Rio
Inszenierung Bodo Busse
Bühnenbild und Kostüme Christof Cremer
Dramaturgie Renate Liedtke
Choreinstudierung Lorenzo Da Rio
Eine Mutter/ Ihre Tochter Mahsa Harati, Assal Harati
Der Engel der Geschichte Petra Hoffmann
Eine Frau Kora Pavelic
Ein Mann Jirí Rajniš
Chor des Landestheaters
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
Weitere Vorstellungen
Sonntag, 26. April 2015, 18:00 – zum letzten Mal
Karten
Theaterkasse
Di bis Fr 10:00 – 17:00 Uhr, Sa 10:00 – 12:00 Uhr
Touristinformation Coburg,
Neue Presse,
Coburger Tageblatt,
Schuhhaus Appis Bad Rodach,
Buchhandlung Stache Neustadt b. Coburg