Frau Johann Strauss

"Frau Johann Strauss"
Die Familie Strauss, die Frauen und ihr Wirken
Von Norbert Rubey

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Tanz-Signale 2011
benannt nach dem Walzer op. 218 von Johann Strauss (Vater)
vom Mittwoch, 16. bis Sonntag, 20. März 2011
www.johann-strauss.at

> zum Programm hier!

Wien/Coburg
Veranstalter der 8. „Tanz-Signale“ sind wieder das Wiener Institut für Strauss-Forschung (WISF), das Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien, das Theater in der Josefstadt und weitere Kooperationspartner

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Norbert Rubey am Rednerpult
Foto: privat

Thema:

"Frau Johann Strauss"
Die Familie Strauss, die Frauen und ihr Wirken
Von Norbert Rubey

In kaum einer anderen Musikerfamilie spielten Frauen eine so wesentliche Rolle wie in der Familie Strauss. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte Johann Strauss (Vater) gemeinsam mit seinen Verlegern und Arrangeuren einen kommerziellen Musikbetrieb entwickelt, in den auch die weiblichen Mitglieder der Familie Strauss integriert waren. In ihrer Wohnung im „Hirschenhaus“ war der Sitz der „Firma Strauss“. Hier wurde geplant, geprobt, arrangiert, komponiert und organisiert. Daneben wuchsen die Söhne Johann, Josef und Eduard auf und konnten die Entwicklung eines Unternehmen beobachten, das sie schließlich erbten.

Nachdem Vater Strauss durch seine Beziehung mit Emilie Trampusch die Familie bald nach Eduards Geburt verlassen hatte, kämpfte Mutter Anna ums Überleben. Nach Joseph Lanners Tod im Jahr 1843 konnte sie ihren ältesten Sohn Johann motivieren, sich um Lanners Nachfolge im Wiener Musikleben zu bemühen. Dem Widerstand des Vaters begegnete sie, indem sie die Scheidung einreichte. In der Folge entwickelte sie sich zur Managerin ihres Sohnes Johann und des gesamten Familienunternehmens. Die Zügel hielt sie bis zu ihrem Tod 1870 straff in der Hand.

Johann Strauss (Sohn) war also seit Beginn seiner Karriere an eine begleitende „managing woman“ gewöhnt. So verwundert es nicht, dass er sich eine solche auch als Ehefrau suchte. Seine erste Frau Jetty übernahm diese Rolle perfekt. Sie begleitete ihn auf Reisen, führte die Korrespondenz, verhandelte mit Konzertveranstaltern, Librettisten und Theaterdirektoren. Nach ihrem Tod 1878 konnte Johanns zweite Frau Angelika (Lili) diesem Anspruch nicht genügen, stattdessen suchte sie die Förderung ihrer eigenen Karriere. Nach der Scheidung von Lili fand Johann in Adele nochmals jene Stütze, die er brauchte. Adele wurde wieder seine Managerin und sie blieb es über seinen Tod hinaus.

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Das Ehepaar Adele und Johann Strauss in Coburg
2011 © Stadtarchiv Coburg/Repro: Ulrich Göpfert

Waren die Strauss-Frauen auch Musen ihrer komponierenden Männer? Ist Johanns Adelen-Walzer nur im Titel dokumentierte Widmung oder findet sich in der Musik selbst ein Bezug zur Widmungsträgerin? Widerspiegeln die auf Frauen bezogenen Werktitel Josefs eine Mode oder drückt die Musik bestimmte Charaktere aus, wie etwa Die Schwätzerin oder Die Kokette?

Vergleichbar den vielen genannten und ungenannten Helfern bei der Komposition von Strauss-Musik leisteten auch die Frauen der Familie einen hohen Beitrag zum Erfolg der „Firma Strauss“. Doch die Anerkennung blieb bisher aus.

Weitere Information:
Neues Strauss-Buch von Norbert Rubey in Vorbereitung
Für Details hier klicken (pdf)!
Erscheinungsdatum nicht vor Sommer 2011 !!

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