"Viktoria und ihr Husar"

Coburger Sommeroperette 2011
"Viktoria und ihr Husar"
Operette von Paul Abraham

Eine Fotoreportage von Ulrich Göpfert

Ein Rückblick auf die diesjährige Spielzeit
Am vergangenen Sonntagabend ist die diesjährige Spielzeit der Coburger Sommeroperette auf der Waldbühne in Bad Rodach-OT Heldritt zu Ende gegangen. Auf dem Programm stand in diesem Jahr die Operette von Paul Abraham „Viktoria und ihr Husar. Wunderschöne Kostüme, mitreißende Musik, die vom Orchester unter der souveränen Leitung von Ivan Boldog vorgetragen wurde – Herz was willst du mehr?

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Eines steht für mich jetzt schon fest: 
Die herzerfrischende, temperamentvolle Coburger Sommeroperette 2011 wird dem Publikum in guter Erinnerung bleiben, denn alle Akteure haben ihren Teil zu diesem Erfolg beigetragen. Ein großes Dankeschön geht vor allem an die Sommeroperetten-Vorsitzende Adelheid Frankenberger, die mit der Coburger Sommeroperette seit der Gründung eng verbunden ist. Im Jahr 2007 wurde sie zur Ersten Vorsitzenden gewählt. Seit der Spielzeit 2008 leitet sie die Produktion der Coburger Sommeroperette auf der Waldbühne Heldritt.

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Über Paul Abraham
Paul Abraham, eigentlich Pàl Abrahàm, geboren 1892 in Apatin in der Wojwodina, heute zu Serbien gehörig, begann 1917 als Kapellmeister am Budapester Operettentheater. Bald komponierte er musikalische Einlagen und erfüllte dreißig Aufträge für Filmmusiken.

Von seinen Operetten erhielten sich die drei erfolgreichsten bis in unsere Zeit: "Viktoria und ihr Husar" (1930), "Blume von Hawaii" (1931) und "Ball im Savoy" (1932). Seinem Operettenstil fügte der damals in diesem Genre verbreiteten Ungarnseligkeit Elemente des amerikanischen Jazz hinzu und verband sie mit genialen folkloristischen Stilkopien exotischer Länder. So wechseln sich auch in seiner "Viktoria" elegische Walzer mit rasanten Buffo-Nummern im "Ungar-Sound" und persiflierend schlagerhaften Modetänzen ab.

Paul Abraham verbrachte die Zeit des "Dritten Reiches" in Amerika, musste sich dort in psychiatrische Behandlung begeben und kehrte 1956 nach Deutschland zurück. Er starb 1960 in Hamburg. Sein 50. Todestag fand in der Musikwelt des Jahres 2010 an den Theatern bestürzend wenig, in der Medienwelt so gut wie keine Würdigung (!).

Die Coburger Sommeroperette erwies daher einem Meister die Ehre, der durch seine wirksame Synthese aus Film- und Revueelementen, Walzerseligkeit und Operettentradition als Wegbereiter des Musicals zu gelten hat. Er ist ein Jahr älter als Cole Porter und mit dem Jazz seiner Zeit vertrauter als jeder seiner Vorgänger.

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Viktoria und ihr Husar – Handlung 

Sibirien im Jahre 1920
Der ungarische Rittmeister Stefan Koltay ist während der Revolutionskämpfe in Russland mit seinem Burschen Janczy in Gefangenschaft geraten und erwartet in einem Lager seine Erschießung durch Rotgardisten. Ein Kosak ermöglicht den beiden die Flucht, worauf sie sich bis nach Tokio durchschlagen.

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Hier findet Koltay seine Verlobte, die ungarische Gräfin Viktoria von Doroszma, als Gattin des amerikanischen Botschafters John Cunlight wieder. Unter falschen Namen führt er sich in die Botschaft ein, wo ihm der loyale Gesandte verspricht, ihn als Botschaftsmitglied mit nach Petersburg zu nehmen, um ihm von dort aus die Heimreise zu ermöglichen. Während der Hochzeitsvorbereitungen von Viktorias Bruder Ferry mit der hübschen Angestellten O Lia San hat Janczy die Bekanntschaft der Gesellschaftsdame Riquette gemacht. Das Wiedersehen mit Koltay bringt Viktoria in den Zwiespalt von Pflicht und Neigung und sie beabsichtigt, aus Pflichtgefühl bei Cunlight zu bleiben.

In Petersburg erfährt Cunlight die wahre Identität seines Schützlings, gewährt ihm aber generös weiteren Schutz. Ohne Viktoria will Koltay keine Rücksicht und begibt sich freiwillig wieder in russische Gefangenschaft. Cunlight aber trennt sich von seiner Frau in der Erkenntnis, ihre Zuneigung nicht mehr ungeteilt zu genießen.

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Im ungarischen Dorf Doroszma sollen einem alten Brauch zufolge beim Winzerfest, das der kauzige Bürgermeister Pörkölty organisiert, drei Paare die Ehe eingehen. Janczy verbindet sich mit Riquette, während Ferry und O Lia San, die bereits verheiratet sind, lachend eine nochmalige „Trauung“ eingehen. Mangels eines dritten Paares kann die Zeremonie nicht stattfinden, als unerwartet Koltay zurückkehrt. Der großzügige Cunlight hat auf diplomatischem Wege seine Freilassung erwirkt, um seine geschiedene Frau doch noch glücklich zu machen.  

 Impressionen von dieser Operette im Bild festgehalten

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 Alle Fotos: 2011 © Ulrich Göpfert

Vorschau auf die Spielzeit 2012:
Von der Produktionsleiterin der Coburger Sommeroperette, Adelheid Frankenberger, konnte ich in Erfahrung bringen, dass für die nächste Spielzeit 2012 die Operette „Gasparone“ von Carl Millöcker auf der Waldbühne in Heldritt aufgeführt werden soll. Die Premiere ist für den 16. August 2012 geplant.

„Gasparone“ ist eine Operette in drei Akten von Carl Millöcker. Uraufführung war am 26. Januar 1884 am Theater an der Wien. Die Titelfigur ist ein berühmt-berüchtigter Räuberhauptmann, der mit seiner Bande in den Abruzzen auf dem italienischen Festland sein Unwesen treibt. Die Operette spielt in Syrakus auf Sizilien um 1820.

Der große Schlager aus der Operette ist die Arie „Dunkelrote Rosen bring‘ ich, schöne Frau“

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