Dorfbackofen in Effelder raucht wieder…
anlässlich des Backofenfestes am 27. August 2005
2005 © Ulrich Göpfert
Einige Mitglieder des Kaninchenzucht- und Kirchweihvereins Effelder im Backhaus. Dieser Dorfbackofen wurde im Jahr 1872 erbaut und 1971 renoviert, früher hatte er sogar eine eigene Hausnummer. V.l.n.r.: Anne-Kathrin Truckenbrodt, Janine Mann, Sebastian Dietzel, Wolfgang Fischer und Martin Liebermann
Effelder/Thüringen
Am 27. August 2005, mittlerweile schon zum 7. Mal, findet im beschaulichen Dörfchen Effelder das alljährliche Backofenfest statt. Dem sehr guten Zuspruch im vergangenen Jahr, wollen als Veranstalter der Kaninchenzucht- und der Kirchweihverein Effelder wieder Rechnung tragen.
Aus der Vergangenheit
Brot durfte früher fast bei keiner Mahlzeit fehlen. Früher stand es in jedem Haus als Grundnahrungsmittel hoch in Ehren. Ältere Menschen erzählen immer wieder, welch große Achtung man früher vor dem Brot hatte. Die Kinder wurden im Besonderen zur Wertschätzung des Brotes angehalten. Sie konnten ja unmittelbar noch erleben, unter welch großen Mühen das Getreide heranwuchs, geerntet und gedroschen und wie das Gemahlene zu Brot gebacken wurde. Es galt geradezu als Sünde, von dem kostbaren Brot etwas verkommen zu lassen oder gar wegzuwerfen. So hat man stets darauf geachtet, dass nicht zuviel Brot aufgeschnitten wurde. Der übrig gebliebene Rest wurde zur Brotsuppe verwendet.
Brotbacken im Dorfbackofen
Die würzigen, knusprigen Brotlaibe mit ihrer braunen Rinde wurden früher u. a. im dörflichen Gemeindebackofen gebacken. Brotbacken war vornehmlich Werk und Aufgabe der Frauen. Der Backtag war, jeweils nach Bedarf, ein herausragendes Ereignis. Hier konnten die Frauen – oft war es auch die Großmutter – ihr Können unter Beweis stellen. Sie allein wusste um all die Geheimnisse des überlieferten Hausrezeptes und trug auch die Verantwortung für das Gelingen des gesamten Backvorganges. Auch die Töchter wurden zum Backen herangezogen.
Sie alle wollten und sollten dieses notwendige, nicht zu umgehende Handwerk erlernen und sich die erforderliche Erfahrung aneignen. Heute betreibt man dieses "Handwerk“ aus "Spaß an der Freud“ und um zu testen, ob der alte Dorfbackenofen noch seine Funktion erfüllt. Natürlich finden dabei die im Backofen hergestellten Produkte, sei es Brot, Kuchen oder anderes, reißenden Absatz.
2005 © Ulrich Göpfert
Bereits in bester Stimmung und Laune waren einige Mitglieder des Kaninchenzucht- und Kirchweihvereins vor dem Dorfbackofen in Effelder anzutreffen. Das Foto zeigt v.l.n.r.: Wolfgang Fischer, Sebastian Dietzel, Janine Mann, Martin Liebermann und Anne-Kathrin Truckenbrodt
Festprogramm in Effelder
Um 13.00 Uhr beginnt am Samstag, 27. August das "bunte Treiben“ rund um das Festzelt auf dem Spielplatz im Sandweg. Ab 13.30 Uhr startet der Brotverkauf und im anderthalb Stunden Rhythmus kann jeder Gast das herrlich duftende Backofenbrot erwerben. Außerdem haben sie die Qual der Wahl zwischen 11 verschiedenen, ofenfrischen Blechkuchen aus dem Backofen. Dabei kann man sich bei einer Tasse Kaffee das ein oder andere Stück schmecken lassen. Für die Liebhaber der deftigen Küche gibt es Spanlamm, Eisbein, Rostbrätel oder Bratwurst und so ist gesichert, dass niemand hungrig nach Hause gehen muss. Auch wird keine Kehle trocken bleiben, denn das Team am Schankwagen und an der Bar wird für rasche Abhilfe sorgen.
Musik für Jung und Alt, gibt es vom frühen Nachmittag bis in den späten Abend hinein und sorgt damit für eine angenehme Atmosphäre. Neben zahlreichen Gästen, hat sich auch in diesem Jahr der Männerchor Seltendorf angesagt, um gemeinsam mit zu feiern. Alle Besucher erwartet außerdem noch die ein oder andere kleine Überraschung. Der Kaninchenzucht- und der Kirchweihverein Effelder laden Sie recht herzlich ein, wünschen Ihnen viel Spaß und einen angenehmen Aufenthalt.
Also auf geht’s am 27. August zum Backofenfest nach Effelder