Ein Blick auf die Ortschaft Neukirchen im Lautergrund
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert
Einst stand am südlichen Ortsausgang von Neukirchen eine Burg. Heute kann man davon noch eine erhöhte Stelle hinter der Kirche gut erkennen. Sicher war diese Burg keine Anlage so groß wie die Veste Coburg, aber immerhin war sie stark genug, um dort gegebenenfalls die Straße zu sperren. Früher führte diese Straße, höher als die heutige Talstraße, von Nürnberg über Coburg nach Eisfeld und Erfurt.
1315 erscheint die Burg in einer Urkunde als Lehen der Henneberger an die Herren von Haldeck. Ob deren Geschlecht die Burg begründete, ist nicht erwiesen. Wann und aus welchem Anlass die Burg zugrunde gegangen ist, konnte bisher noch nicht erforscht werden.
Vorderseite Kirche Neukirchen (ehem. Burgkapelle)
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert
Von dieser einstigen Burg ist nur noch die ehemalige Burgkapelle erhalten geblieben. Zwei romanische Fenster und zwei spätromanische Sattelsteine weisen auf die Zeit um 1200 hin. Der Dachreiter ist aus neuerer Zeit. Obwohl das Kirchlein völlig schmucklos ist, zeichnet es seine idyllische Lage aus.
Zur Burg gehörte früher ein Fronhof, der später in zwei, dann in drei Bauernhöfe zerfiel. Diese rechts des Flusses Lauter gelegen, sind die Zelle des sich im Laufe der Zeit bildenden Straßendorfes Neukirchen.
Rückseite Kirche Neukirchen mit Friedhof
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert
Im Steueranschlag des Jahres 1729, als schon die Burg längst nicht mehr bestand, werden noch zwei Höfe beschrieben, nachdem schon 1661 zwei Höfe vereinigt erscheinen. Darin heißt es: "Der Obere Hof ein Gülthof, gibt dem Landesherrn jährlich 100 Sommern Getreide verschiedener Provenienz (über 100 Zentner), ferner Wachszins, Triftgeld für die Schafhut, führt das erlegte Wildbret zur Veste in die Hofhaltung, leistet für Jagdwagen den Anspann und wartet überdies mit zwei Pferden zu Fuhren auf“.
Hinter diesem Oberen Hof lag einst die Burg. Das Gelände ist zur Wiese geworden. Nur bei bäuerlichen Feldarbeiten fanden sich Grundmauersteine der ehemaligen Burg.
Quellenhinweis: Gemeinde Lautertal