Die Schweden überlistet...

Eine Episode aus dem Dreißigjährigen Krieg

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Kirchturm in Marktgraitz
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Im Dreißigjährigen Krieg überfiel ein Trupp schwedischer Reiter die Ortschaft Marktgraitz. Die Bewohner des Ortes hatten davon Nachricht erhalten und waren mit Hab und Gut in die nahe gelegenen Wälder geflüchtet. Als die Schweden nach Marktgraitz kamen, trafen sie keinen Menschen an und fanden in den Häusern nichts, was sie hätten mitnehmen können. So zündeten sie voller Wut einige Häuser an, holten die Glocken vom Kirchturm und luden sie auf zwei Wagen. Besonders auf die größeren Glocken hatten sie ein scharfes Auge, boten doch gerade diese reichlich Material zu Geschossen und neuen Kanonenrohren.

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Kirchturm in Marktgraitz
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Als sie aber mit ihrer Beute an die Grenze des Coburger Landes kamen, blieben die Wagen mit den schweren Glocken bei Trübenbach in einem morastigen Weg stecken. Die Marktgraitzer, die den Abtransport ihrer Glocken beobachtet hatten, eilten aus ihren Verstecken, gaben sich als "Lutheraner" aus und versicherten, dass es gut für die Fremden sei, so schnell wie möglich das Land zu verlassen, da kaiserliche Truppen in Anmarsch seien. Da spannten die Schweden alle Pferde vor den Wagen mit der großen Glocke und ließen den mit den kleineren Glocken zurück. Durch ihre List hatten die Marktgraitzer wenigstens einen Teil ihres "Geläutes" gerettet.

Quellenhinweis: Volksmund

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