Winterfütterung
© Ingo Rittscher
Der plötzliche Wintereinbruch hat auch die Vogelwelt überrascht
Spätestens jetzt sollte man Meise, Spatz oder Amsel im Garten mit einer Futterstelle helfen. Doch auch große Starenschwärme fallen über die Futterstellen her. Denn der Zugvogel, der Bayern aufgrund der immer milderen Winter immer weniger verlässt, kommt nun in eine Notlage. Ob die Kältewelle auch nordische Wintergäste vor sich her getrieben hat, wird die Stunde der Wintervögel vom 9.-11. Januar zeigen.
Der aktuelle Kälteeinbruch macht besonders den Zugvögeln zu schaffen, die ihre Winter zunehmend in Bayern verbringen. Bei den immer milderen Wintern überleben sie relativ leicht, die aktuelle Witterung bringt sie jedoch in Not. So gehen beim LBV derzeit laufend Meldungen ein von großen Starenschwärmen, die über Futterstellen herfallen und sie im Nu leerfressen.
Rotkelchen
© Werner Borok
Der LBV empfiehlt Naturfreunden daher,
allerspätestens jetzt mit der Fütterung der Vögel zu beginnen. Bei diesen Temperaturen suchen Meisen, Spatzen und Amseln nach einfachen Futtermöglichkeiten, um ihre Energiereserven schnell wieder aufzustocken. Denn gerade kleine Vögel können in einer Nacht bis zu 20% ihres Körpergewichtes verlieren. Mit dem geeigneten Futter können Vogelfreunde unterschiedliche Arten zu sich in den Garten und an den Balkon einladen. Das garantiert gute Beobachtungen bei der Stunde der Wintervögel vom 9.-11. Januar.
Stare fressen dabei am liebsten Weichfutter und besonders Energiekuchen
Amseln und Rotkehlchen sind Weichfutterfresser, die gerne Äpfel, Rosinen oder Getreideflocken nehmen. Finken wie Grünfink, Dompfaff und Zeisig sind Körnerfresser. Sie mögen Erdnussbruch, Sonnenblumenkerne und energiereiche, ölhaltige Sämereien wie Hanf oder Mohn. Fettfutter eignet sich besonders gut für Spechte und Kleiber. Meisen, Haussperlinge („Spatzen“) und Feldsperlinge dagegen nehmen fast alles. „Bietet man in seinem Garten also Weichfutter, eine Körnermischung und Fettfutter, ist die Futterstelle für fast alle Wintervögel interessant“, so das Fazit von Pille.
Keinesfalls dürfen altes Brot oder Essenreste verfüttert werden, da Salz und Gewürze für die meisten Vögel unverträglich sind und ihnen schaden.
Kleiber
© Ralph Sturm
Der LBV rät, beim Vogelfutter auf Qualität zu achten
„Billiges Futter enthält oft Füllstoffe ohne Nährwert, ist mit Sand gestreckt und kann zur Ausbreitung der stark allergenen Pflanze Ambrosia beitragen“, erklärt LBV-Biologe Alf Pille. Hochwertige Wildvogel-Futtermischungen enthalten die für Vögel wesentlichen Nährstoffe und beugen Mangelerscheinungen vor. Rezepte zum Selbermachen von Vogelfutter, viele weitere wichtige Informationen zur Fütterung, Steckbriefe der wichtigsten Vogelarten am Futterhaus und die Bestellmöglichkeit eines kostenlosen Faltblatts bietet der LBV unter www.lbv.de/fuettern
Winterfütterung
© Andreas Giessl
Ob der Kälteeinbruch auch nordische Wintergäste wie Bergfink oder den wunderschönen Seidenschwanz vor sich hergetrieben hat, wird die Stunde der Wintervögel vom 9.-11. Januar zeigen. Dabei zählen tausende Naturfreunde die Vögel am Futterhäuschen. In der Vergangenheit haben die Ergebnisse schon oft Naturphänomene aufgezeigt, die sonst unbeobachtet geblieben wären.