Landestheater Coburg
Peer Gynt
Uraufführung
Ballett von Mark McClain nach dem dramatischen Gedicht von Henrik Ibsen;
Musik von Edvard Grieg und anderen
Zum letzten Mal
Szenenfoto: "Peer Gynt"
Foto: 2015 © Henning Rosenbusch
Der „nordische Faust“ tanzt:
Coburgs Ballettchef Mark McClain und seine Compagnie bringen Henrik Ibsens dramatisches Gedicht „Peer Gynt“ als Ballettabend auf die Bühne des Großen Hauses.
Wer bin ich - und wenn ja, wie viele? Sicher jeder hat sich diese Frage so oder so ähnlich schon einmal gestellt. Wo gehöre ich hin? Wie bin ich wirklich? Was ist der Sinn meines Lebens? Fragen über Fragen, und die Suche nach Antworten kann einen schon manchmal zur Verzweiflung treiben. Wir Menschen geben uns nicht damit zufrieden einfach zu existieren, wir möchten uns aufgehoben wissen, einzigartig sein (zumindest ein bisschen) und wünschen uns, dass unser Dasein auf der Erde Spuren hinterlässt. Der Mensch auf der Suche nach sich selbst: in unzähligen Varianten findet sich dieses Motiv in Epik, Lyrik und Dramatik.
Szenenfoto: "Peer Gynt"
Foto: 2015 © Henning Rosenbusch
Auch in Henrik Ibsens „Peer Gynt“, gern als „nordischer Faust“ apostrophiert
spielt die Frage nach dem Ich eine zentrale Rolle. Ohne Rast und Ruhe rast der norwegische Bauernbursche Peer Gynt durch die Welt, raubt Ingrid, die Braut eines anderen, lässt sie dann sitzen, bekommt es mit Trollen zu tun, flieht nach Marokko, landet in der Wüste und schließlich im Irrenhaus von Kairo. Das klingt alles ziemlich verrückt, und vielleicht ist es das auch: Denn was davon tatsächlich passiert und was sich nur in Peer Gynts Kopf abspielt, ist nicht zu unterscheiden, die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Als alter Mann in die Heimat zurückgekehrt muss Peer Gynt erkennen, dass er am Leben gescheitert ist. Vielleicht aber auch nicht. Denn darin, dass man in der Fremde gewesen sein muss, um nach Hause kommen zu können, liegt auch ein Körnchen Wahrheit: Der verzweifelte Gynt findet seinen Seelenfrieden schließlich in den Armen seiner Solveig, die all die Jahre auf ihn gewartet hat …
Szenenfoto: "Peer Gynt"
Foto: 2015 © Henning Rosenbusch
Kein leichter Stoff
den sich Mark McClain und seine Compagnie da für ihr Handlungsballett ausgesucht haben. Umso gespannter darf man sein, wie das Ballett Coburg die philosophischen Fragen, die Ibsen in seinem „Peer Gynt“ aufwirft, mit der Kraft des Tanzes beantwortet. Musikalisch reicht die Bandbreite des Ballettabends von der Romantik bis zur Moderne: Gustav Mahlers Adagio aus der 10. Symphonie für Orchester, Erwin Schulhoffs „Mondsüchtige“, Aaron Coplands „Appalachian Spring Suite“ erklingen ebenso wie Ausschnitte aus Isaac Albéniz` Zyklus „Iberia“ – und natürlich dürfen auch Edvard Griegs Peer-Gynt-Suiten nicht fehlen.
Letztere komponierte Grieg übrigens auf Wunsch Ibsens
Im Januar 1874 richtete der Autor einen Brief an seinen Landsmann, in dem er schrieb, er beabsichtige seine Dichtung, die er ursprünglich als reines Lesedrama konzipiert hatte, „für die Aufführung auf der Bühne einzurichten“, und fragte ganz direkt: „Wollen Sie die erforderliche Musik komponieren?“ Grieg nahm den Auftrag an, der mit einer nicht unbeträchtlichen Summe verknüpft war, tat sich aber schwer mit der Ausführung: „Die ganze Sache sitzt mir im Genick wie ein Alptraum“, schrieb er in einem Brief. Mittlerweile ist der „Alptraum“ zum Dauerbrenner der Klassikhitparaden avanciert …
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PEER GYNT
Ballett von Mark McClain nach dem dramatischen Gedicht von Henrik Ibsen;
Musik von Edvard Grieg, Gustav Mahler, Erwin Schulhoff, Aaron Copland und Isaac Albéniz
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Choreografie Mark McClain
Bühnenbild und Kostüme Karlheinz Beer
Dramaturgie Renate Liedtke
Peer Po-Sheng Yeh
Aase Eun Kyung Chung
Ingrid Natalie Holzinger
Bräutigam Federico Frigo
Solveig Lauren Sargent
Hochzeitsgäste Eriko Ampuku, Chih-Lin Chan, Takashi Yamamoto, Adrian Stock
3 Säterinnen Chih-Lin Chan, Eriko Ampuku, Lauren Sargent
Grüngekleidete Chih-Lin Chan
Bergkönig Adrian Stock
Trolle Natalie Holzinger, Eriko Ampuku, Lauren Sargent, Federico Frigo,
Takashi Yamamoto, Jaume Costa
3 Freunde/Betrüger Takashi Yamamoto, Adrian Stock, Federico Frigo
Anitra Eriko Ampuku
Wüstendamen Chih-Lin Chan, Lauren Sargent, Natalie Holzinger, Eun Kyung Chung
Arzt Federico Frigo
Der Tod Takashi Yamamoto
Sterbender Koch Jaume Costa
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
Statisterie
Vorstellungen
Di, 30.06.2015 – 19:30 Uhr - zum letzten Mal
Karten
Theaterkasse Di bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr, Sa 10.00 – 12.00 Uhr
Touristinformation Coburg, Neue Presse, Coburger Tageblatt,
Schuhhaus Appis Bad Rodach, Buchhandlung Stache Neustadt b. Coburg