Landestheater Coburg
Restwärme
Komödie von Eugen Ruge
Ein Mann mittleren Alters versucht, beruflich Anschluss zu halten
Am Morgen vor einem wichtigen Bewerbungsgespräch bereitet er sich mental auf die anstehende Prüfungssituation vor. In diesem Bühnenmonolog zeigt Eugen Ruge einen Mann, der sich zunehmend in Selbstzweifeln ob seines schon alternden Körpers und seines „Nicht-Hinein-Passens“ verliert.
Eugen Ruge, ursprünglich Mathematiker, bleibt seiner wissenschaftlichen Herkunft in gewisser Weise treu: Ihm gelingt ein mikroskopisch genauer Blick auf die fragile Psyche eines Menschen, der aus der Zeit gefallen ist, der die Gegenwart im Vergleich mit seiner persönlichen Vergangenheit als zynisch wahrnimmt, der mit sich im Zwiespalt steht, ob er sich der geforderten Charakterglätte und Austauschbarkeit der Individuen beugen soll oder ob die „Restwärme“, die er sich von „damals“ bewahrt hat, doch noch einen Wert hat.
Der namenlose Mann trauert der politischen Aufbruchstimmung der 60er und 70er Jahre hinterher – doch war er wirklich der Revolutionär, als den er sich heute im nostalgischen Rückblick sieht?
Eugen Ruge erhielt 2009 den von Günter Grass gestifteten Alfred-Döblin-Preis. Die Jury erkannte in seinem Manuskript „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ einen mutigen eigenen Zugang zum Genre Roman. Dabei war Eugen Ruge bis dato eher als Dramatiker hervorgetreten. Bereits in den 1990er Jahren hatte der in Berlin lebende Schriftsteller und Mathematiker seinen Monolog „Restwärme“ geschrieben und damit ein Thema auf die Bühne gebracht, das selten so aktuell war wie heute.
Mitwirkende
Inszenierung
Andreas Ingenhaag
Ausstattung
Andreas Ingenhaag
Dramaturgie
Georg Mellert
mit
Niklaus Scheibli
Vorstellungen
25.12.2010 - 20:00 Uhr
26.12.2010 - 20:00 Uhr
28.12.2010 - 20:00 Uhr