Brauchtum
Oberfränkische Trachten
Kult ums Gewand
Die Tracht in Oberfranken:
Eigentlich sind es zwei Trachten, die katholische und die evangelische. Die Tracht aus dem Frankenwald, aus der Region um Helmbrechts, ist schlicht und einfach und weist sich so als evangelisches Understatement aus. Den Katholiken wird da ja schon etwas mehr Prunksucht nachgesagt, aber Vorsicht: es war nicht immer so, dass die katholische Tracht reicher verziert war als die evangelische. Das ist eher eine Tendenz der neueren Zeit.
Üppigere Accessoires als bei dieser katholischen Tracht sind kaum vorstellbar: Pelzhandschuhe und Bernsteinkette und sogar die gut versteckte Unterwäsche ist noch reich verziert. Das Prunkstück dieser Tracht ist der Flitterkranz, den die Mädchen bis zu ihrer Hochzeit trugen. Er ist ein kleines Kunstwerk und es ist nicht immer ganz leicht, ihn auf dem Kopf zu balancieren, den flirrenden Traum aus Hohlglasperlen, Messingflitter, gezwirbeltem Draht und den vielen kunstvollen Rosetten.
Die Herren stecken ein bisserl zurück und lassen die Damen im besten Schmucklicht erscheinen. Aber ein paar Blickfänge lassen sich auch die Herren der Schöpfung nicht nehmen. Zum Beispiel das weiße Revier an der Weste, eine regionale Eigenheit.
Oder aber die kunstvollen Stickereien am Hosenlatz der Lederhose. Und die Hosenträger trägt man selbstverständlich über dem Hemd, sie sollen ja schließlich zur Geltung kommen.
Quellenhinweis:
BR-online - Bayerisches Fernsehen –Abendschau - Kult ums Gewand