Peter Rosegger

Peter Rosegger
Portrait eines österreichischen Schriftstellers

Als ich noch ein Waldbauernbub war -  Ein Buch das man unbedingt gelesen haben muss
Tief in den steirischen Wäldern führen die Roseggers ein entbehrungsreiches, einfaches und ursprüngliches Leben als Waldbauernfamilie. Vor allem für die Kinder ist es eine Zeit der Arbeit, aber auch der Geborgenheit, des Zusammenhalts und der Liebe zur Natur und zur Heimat. Peter Rosegger erzählt poetisch und unmittelbar von seiner Kindheit: Wunderbar anrührende Geschichten und ein beeindruckendes Zeitgemälde des 19. Jahrhunderts.

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Portrait von Peter Rosegger in der Gartenlaube von 1888
Foto: 2013 © Wikipedia, freie Enzyklopädie

Peter Rosegger (eigentlich Roßegger; * 31. Juli 1843 in Alpl, Steiermark; † 26. Juni 1918 in Krieglach; Pseudonyme: P.K. (für Petri Kettenfeier), Hans Malser) war ein österreichischer Schriftsteller. Seinen eigentlichen Namen Roßegger änderte er in Rosegger, als seine ersten Veröffentlichungen erschienen, da es in seiner Heimatgegend insgesamt fünf Peter Roßegger gegeben hatte, von denen einige nicht mit ihm verwandt waren und er nicht mit diesen verwechselt werden wollte.

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Roseggers Geburtshaus in der Waldheimat
Foto: 2013 © Wikipedia, freie Enzyklopädie

Roseggers Geburtshaus in der „Waldheimat
Peter Rosegger wurde in Alpl als Sohn des Waldbauern Lorenz Roßegger und seiner Ehefrau Maria geboren. Da in Alpl kein Schulzwang bestand, gab es viele Analphabeten. Auch sein Vater war Analphabet, so lernte er viel von seiner Mutter. Auch Rosegger hatte nur einen beschränkten Schulunterricht genossen. Ein Lehrer, der auf Grund seiner Sympathien zur Märzrevolution durch den konservativen Pfarrer von der Schule verwiesen wurde, wurde von den armen Bauern aufgenommen und unterrichtete einige Bauernkinder, darunter auch Rosegger.

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Blick aus Roseggers Geburtshaus
Foto: 2013 © Wikipedia, freie Enzyklopädie

Die Eltern wollten den Sohn zwar Pfarrer werden lassen, doch das Studium erschien als zu kostspielig. Weil er körperlich zu schwach war, Bauer zu werden, begann er als 17-jähriger bei einem Wanderschneider in Sankt Kathrein am Hauenstein die Lehre. Er zog auf seiner Stör von Hof zu Hof und lernte dabei Leute und Bräuche kennen. Rosegger hatte nur ein schmales Einkommen, mit dem er Bücher zu kaufen begann, die anfangs hauptsächlich Dorfgeschichten waren. Bald darauf begann Rosegger selbst zu schreiben. Sein Firmpate, ein gewisser Schmiedhofer, überredete den jungen Schneidergesellen, seine literarischen Versuche einem Redakteur anzuvertrauen und war sogar bereit, die von Rosegger verfassten Bände selber nach Graz zu bringen. Der Redakteur der Grazer Tagespost, Dr. Svoboda, entdeckte sein schriftstellerisches Talent und vermittelte ihn aufgrund dessen an die Grazer Akademie für Handel und Industrie. Von ihm stammte die Bezeichnung Naturdichter, gegen die Rosegger sein Leben lang ankämpfte. Unterstützt wurde er von dem Industriellen Johann Peter Reininghaus, der in Graz-Reininghaus eine der größten Brauereien Österreichs betrieb.

1869 veröffentlichte Rosegger seine Erzählungen und in diesem Jahr verließ er auch die Akademie. Ein vom steirischen Landesausschuss bewilligtes Stipendium auf drei Jahre ermöglichte ihm den Aufenthalt in Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Italien.

1873 heiratete er Anna Pichler, die Tochter eines Grazer Hutfabrikanten. Am 20. Februar 1874 wurde den Eheleuten der Sohn Josef geboren, am 4. März 1875 kam beider Tochter Anna zur Welt. Wenige Tage nach der Geburt, am 16. März 1875, verstarb Anna Pichler. In dieser Zeit war Rosegger bereits als Schriftsteller bekannt. 1876 wurde ihm durch den Verleger Gustav Heckenast aus Pest die Herausgabe seiner Schriften angeboten. Rosegger nahm das Angebot an – und seitdem erschienen seine Publikationen bei Heckenast (insgesamt neun). 1876 gründete Rosegger in Graz die volkstümliche Monatsschrift „Roseggers Heimgarten, Zeitschrift für das deutsche Haus“. Diese Zeitschrift wurde unter anderem nach Peter Roseggers Tod von Josef Friedrich Perkonig weitergeleitet.

1877 konnte sich Rosegger seinen Traum von der Waldheimat erfüllen. Nach den ersten finanziell erfolgreichen Jahren als Schriftsteller wurde nach Roseggers eigenen Entwürfen in Krieglach das Haus erbaut, und bereits im Herbst zogen er und seine Kinder ein. Dieses Haus ist inzwischen ein Museum.

Neben seiner schriftstellerischen Arbeit unternahm Rosegger seit 1878 Lesereisen, die ihn u.a. nach Dresden, Leipzig, Weimar, Berlin, Hamburg, Kassel, Karlsruhe und München führten. In der Darstellung „meine Vorlesereisen“ berichtet er über seine Erlebnisse während dieser Zeit. Nachdem Heckenast gestorben war, wurde sein neuer Verleger A. Hartleben aus Wien. Dort erschien der Roman „Der Gottsucher“, eines der bedeutendsten Werke Roseggers. In diesem Werk ist eine Begebenheit aus dem Jahr 1493 in Tragöß verarbeitet, wo ein missliebiger Priester von Angehörigen des eigenen Pfarrvolkes ermordet worden war.

Aufgrund von Differenzen bei Honorarfragen und Editionsproblemen nahm Rosegger das Angebot des Leipziger Verlagsbuchhändlers Ludwig Staackmann an. Bei der Zusammenarbeit mit Staackmann entwickelte sich eine sehr persönliche und gute Beziehung. Auch nach Staackmanns Tod hielt Rosegger seine guten Kontakte mit dessen Sohn aufrecht.

1879 heiratete Rosegger seine zweite Frau Anna Knaur, mit der er drei Kinder (Hans Ludwig * 19. August 1880; † 17. Februar 1929, der ebenfalls Schriftsteller war, Margarete * 20. Juni 1883 und Martha * 1890) hatte.

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Portrait Peter Rosegger, ca. 1900
Foto: 2013 © Wikipedia, freie Enzyklopädie

1893 wurde er vom Mainzer Bürgermeister aufgefordert, einen Kommentar über ein geplantes Heinedenkmal abzugeben. Seine Antwort war eher ausweichend: Er kenne die Stadt Mainz und Heinrich Heine nicht genügend, um sich dazu zu äußern. Viele legten aber seine Antwort antisemitisch aus, da Heine jüdischer Herkunft war. Der daraus entstandene Konflikt soll auch mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ihm 1913 der Nobelpreis nicht verliehen wurde. Ein weiterer Grund war Roseggers Förderung deutscher Schulen in gemischtsprachigen Gebieten von Böhmen und Mähren. Dies wurde ihm von tschechischen Nationalisten übel genommen, die daraufhin Einfluss auf die Nobelpreis-Entscheidung nahmen. Deutschsprachige Medien hatten Rosegger zuvor bereits als haushohen Favoriten gehandelt. Während der Zeit des Ersten Weltkrieges schrieb Rosegger viele nationalistische und kriegsfreundliche Gedichte und Texte. Am 19.September 1914 veröffentlichte er im Neuen Wiener Tagblatt einen Aufruf zur Zeichnung von Kriegsanleihen. Rosegger unterstützte auch den Deutschen Schulverein, so etwa 1909 durch den Spendenaufruf „2.000 Kronen mal 1.000 sind 2 Millionen Kronen“. Zum 100. Geburtstag des Dichters im Jahr 1943 wurden ausgewählte Teile seines Werkes als NS-Propaganda verwendet. Rosegger selbst sah sich als monarchietreuer Nationalist im patriotischen Sinne dem österreichischen Kaiser verbunden. Von den Deutsch-Nationalen mit ihren hetzerischen Parolen und ihrer Bereitschaft zur Gewalt grenzte er sich eindeutig ab. Die bereits zu Lebzeiten aufgrund seiner sozialkritischen Publikationen erhobenen Vorwürfe, Rosegger sei Antisemit, erweisen sich im historischen Zusammenhang gesehen als unrichtig. Dies wurde von ihm auch entsprechend klargestellt und ergibt sich bei näherer Beschäftigung mit seinem Lebenswerk schon aus seinem humanistischen Weltbild heraus.

Sein Leben lang war Rosegger ein gläubiger Katholik, der zwar allen Glaubenssätzen treu geblieben ist - allerdings ohne die Augen vor den Missständen in der katholischen Kirche zu verschließen und auch ohne gegen letzte Zweifel gefeit zu sein.

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Denkmal für Peter Rosegger in Krieglach
Foto: 2013 © Wikipedia, freie Enzyklopädie/ Markup

Peter Rosegger verstarb am 26. Juni 1918 in Krieglach im Alter von 74 Jahren. Sein Grabmal befindet sich auf dem Friedhof in Krieglach. Er selbst wollte „das einfachste Grab, wie es jeder Alpler Bauer hat, denn wenn man nach 50 Jahren wissen wird, wer der Rosegger war, genügt dies ohnedies“.

Quellenhinweis: Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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