Ägypten – Im Land der Pharaonen
4. und letzter Teil der Reisereportage von Ulrich Göpfert
Es ist Samstag, der vorletzte Tag unserer Kreuzfahrt auf dem Nil, und wir sind traurig, dass diese schöne Schifffahrt nun so schnell dem Ende entgegen geht. Um 8.00 Uhr hieß es bereits: „Anker hoch“ und Leinen los“. Unser Kreuzfahrtschiff „Magic II“ legte in Assuan ab und setzte sich in Bewegung. Luxor ist das endgültige Ziel unserer Schiffsreise.
Den größten Teil des Tages verbrachten wir auf dem Sonnendeck und richteten unsere Blicke auf die Landschaft, die Dörfer und Menschen, die sich uns auf beiden Seiten des Nils boten:
Dieser „Faulenzer-Tag“ wurde nur gegen Mittag unterbrochen mit dem Angebot noch vor dem Mittagessen ein paar „Pizza-Stücke“ zu genießen unter dem Motto: „ein bisschen Was geht immer!“
Am Abend hatte der Reiseveranstalter wieder in die Bar eingeladen. Dort wurden den Gästen „Bauchtanz“ und andere „Erquicklichkeiten“ für das Auge geboten:
Sonntag, der letzte Tag auf dem Nilkreuzschiff ist „ohne Wenn und Aber angebrochen“. Inzwischen haben wir wieder den Ausgangspunkt unserer Reise, die Stadt Luxor erreicht. Aber vertreiben wir die depressiven Gedanken, denn heute war noch ein großes Besichtigungsprogramm angesagt.
Als erstes Ziel nahmen wir die Besichtigung von Theben-West (Luxor) mit dem Tal der Könige in Angriff
Das Tal der Könige liegt in einer tiefen nördlichen Felsschlucht der Kalkhügel von Qurna, nordwestlich von „Deir-El-Bahari“ und ist heute bekannt als das Tal der Könige. Das Tal ist von schroffen Kliffs umgeben und wird von einer natürlichen pyramidenartigen Erhöhung überragt.
Könige fanden, dass die Pyramiden und Gräber, die ihre Vorfahren gebaut hatten, ihren Leichnamen und Grabbeigaben nur ungenügend Schutz gewährt hatten, was für das Leben im Jenseits wichtig war. Die Könige wünschten ihre Gräber dort zu errichten, wo sie von Grabräubern geschützt waren. Thutmosis I. war der erste König, der im Tal der Könige sein Grab errichte und seine Nachfolger taten es ihm nach. Das Tal der Könige umfasst 62 Gräber, aber nicht alle sind Königsgräber.
Der Grabwächter stellte sich für ein entsprechendes
Kleingeld zu einem Foto
Wie alle Ausflugsziele steht auch „Das Tal der Könige“ unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen
Weiter ging unsere Besichtungstour zu einem Steinwerk in dem Alabastergegenstände für den touristischen Markt hergestellt wurden.
Ein Blick in die Steinwerkstatt
Mit feinstem Werkzeug werden die Werkstücke zu kleinen Kunstwerken bearbeitet
Die Verkäufer haben gut lachen, denn der Verkauf an die Touristen „brummt“
Einer muss ja die Verantwortung für das Steinwerk tragen!
Das Tal der Königinnen mit dem Besuch des Tempels der Hatschepsut war ein weiteres Ziel dieses Tages.
Die Nekropolis des Tals der Königinnen, die sich an der Südseite am Fuße des heiligen Westhügels befindet, beherbergt die Gräber der königlichen Gattinnen. Die Araber nannten es „Biban-El-Harim“, d.h. „Tore der Frauen“, „Biban-El-Malekat“ (Tore der Königinnen) oder auch „Wadi-El-Malekat“ (Tal der Königinnen). Der letzte Namen ist bis heute beibehalten worden. Das Tal wurde als königlicher Friedhof für Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen in der 18. bis zur 20. Dynastie benutzt. Dort gibt es 95 Gräber. Viele sind sehr einfache und einige sind unbearbeitet. Allerdings bieten andere interessante Malereien wie z.B. das Grab von Nefertari, und das Grab der Prinzen Amenherkhopshef und Khaemwaset, den Söhnen Ramses III.
Tempel der Hatschepsut im Tal der Königinnen
Gut erhalten und berühmt ist der Terrassentempel, den sich die Königin »Hatschepsut« errichten ließ. Der Terrassen-Tempel der Königin in Deir el-Bahari auf der linken Nilseite (Westseite) gegenüber von Karnak gehört zu den großartigsten Denkmälern altägyptischer Kultur; vor allem auch durch eine nie wieder erreichte Einpassung des Bauwerks in die eindrucksvolle Gebirgskette.
Hatschepsut-Osiris-Pfeiler
Darstellung des Königs mit der "weißen Krone"
Hatschepsut, 1490–1468 v. Chr., mit dem Thronname „Maat-Ka-Re“, die zunächst für ihren minderjährigen Stiefsohn Thutmosis III. an die Macht kam, nahm schließlich die Herrschertitel selbst an und bestieg den Pharaonenthron; ein beispielloses Ereignis in der ägyptischen Geschichte. Dabei ließ sie sich in Bildwerken oft als männlicher König und nicht als Frau wiedergeben
Den Memmonskolossen machten wir im Anschluß daran unsere Aufwartung
Die Memmonskolosse
Die Memmonskolosse haben schon bessere Zeiten gesehen, einst flankierten sie
den Zugang zum Totentempel Amenophis III.
Besuch der Papyrus Galerie in Luxor
Einen interessanten Eindruck hinterließ der Besuch einer Papyrus Galerie
Hier wurde uns u.a. die Entstehung von Papyrus gezeigt.
Papyrus war lange Zeit ein weit verbreiteter Beschreibstoff und hieß im alten Ägypten eigentlich pa-per-aa. Das Monopol für die Herstellung von Papyrus lag beim Pharao. Vor allem in der Antike erfüllte es eine ähnliche Funktion wie unser heutiges Papier und wurde in verschiedenen Qualitäten gehandelt, wobei die billigste meist als Verpackungsmaterial, ähnlich unserem heutigen Packpapier verwendet wurde. In der ägyptischen Kunst war der Papyrus ein Symbol der aus dem Urwasser entstehenden Welt. Darum kann man auch heute noch in vielen Tempeln Säulen in Form einer Papyrusstaude sehen.
Eine Kutschfahrt durch Luxor sollten Sie unbedingt unternehmen, wenn Sie einmal in diese Stadt kommen
Fast zwei Stunden waren wir mit der Pferdekutsche quer durch die Stadt unterwegs. Dabei konnten wir uns einen Eindruck von der Lebensweise der Menschen in dieser Stadt machen.
Danach kehrten wir wieder zu unserem Kreuzfahrtschiff am Kai von Luxor zurück. Nun half kein weiterer Aufschub, nach dem Abendessen ging es ans Kofferpacken.
Danach bestiegen wir den Reisebus, der uns noch am selben Tag nach Hurghada zurückbrachte.
Dort verbrachten wir noch einen achttägigen Badeurlaub in der wunderschönen Anlage des Hilton-Hotels am „Roten Meer“
Am Montagmorgen landeten wir wohlbehalten auf dem Airport in Nürnberg und erreichten gegen 3:00 Uhr die Heimat wieder.
Fotos: 2012 © Ulrich Göpfert
Fazit:
Diese Reise nach Ägypten mit Nilkreuzfahrt und Badeurlaub können wir Ihnen bestens empfehlen. Sie wird für uns ein „wunderschönes unvergessliches Erlebnis“ bleiben. Wann werden wir Sie wiederholen?